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  • Eine Hand baut eine Treppe aus Holzbauklötzen, die von eins bis fünf nummeriert sind.

    Der Corona 5-Stufen-Öffnungsplan

Dresden, 12.03.2021 | (ks)
 
Ein Corona-Lichtblick erschien Anfang März am Horizont. Goethe hätte gesagt: "Im Tale grünet Hoffnungsglück". Zumindest soweit, wie sich die ansteckenderen neuen Virus-Varianten nicht in den Inzidenzen niederschlagen. Denn Bund und Länder haben sich in ihrer letzten Corona-Pandemie-Konferenz vom 3. März zwar auf eine Lockdown-Verlängerung bis zum 28. März, aber auch auf Kriterien für einen 5-Stufen-Öffnungsplan verständigt.
 

Öffnungsschritte sind Ländersache

Dieser soll Perspektiven und Planungssicherheit je nach sinkenden Infektionszahlen eröffnen. Die Hoffnung liegt darin, dass Vernunft, Impfungen und Testkonzepte das Infektionsgeschehen trotz der neuen Virus-Varianten positiv beeinflussen.
 
Stufe 1 und 2 raus aus dem Lockdown sind bereits vollzogen. Welche weiteren Öffnungsschritte möglich sein werden, ist von der Sieben-Tage-Inzidenz im jeweiligen Land oder der Region abhängig. Und damit hat sich noch etwas geändert. Laut dem gefassten Beschluss sollten Bund und Länder zwar gemeinsam und nach einheitlichen Maßstäben vorgehen. Die Länder entscheiden aber selbst – je nach regionaler Lage – über die weiteren Öffnungsschritte und behalten sich auch Abweichungen in ihren Entscheidungen vor. Die Erleichterungen des Lockdowns sind also nicht für alle Bürger zur gleichen Zeit gültig.
 
Die Corona-Schutzverordnungen der Bundesländer wurden entsprechend angepasst. Für Sachsen gilt seit dem 8. März die neue sächsische Corona-Schutzverordnung. 
 
Dort, wo Bund und Länder keine neuen Regelungen vereinbart haben, gelten die bisherigen Beschlüsse bis zum 28. März weiterhin.
 

Das sind die fünf Öffnungs-Stufen:

Infografik: Diese Öffnungsschritte plant die Regierung | Statista
 Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Bereits erfolgte Öffnungen unabhängig von der Inzidenz

Öffnungsschritt 1 zum 1. März:

Bundesweit konnten Kitas und Grundschulen wieder öffnen, wobei in Sachsen die Grundschüler schon seit Februar im Wechselunterricht waren. Auch in Kitas fand schon eingeschränkter Regelbetrieb statt. Die Friseure durften mit Hygienekonzept, Terminvergabe und der Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske für Personal und Kunden öffnen.
 

Öffnungsschritt 2 zum 8. März:

Buchhandlungen, Blumenläden und Gartenmärkte zählen jetzt bundesweit einheitlich zum Einzelhandel des täglichen Bedarfs. Sie konnten mit Hygienekonzepten und einer Begrenzung der Kundenzahl abhängig von der Ladengröße wieder öffnen.
 
Körpernahe Dienstleistungen sowie Flug- und Fahrschulen durften wieder öffnen. Was zu den körpernahen Dienstleistungen zählt, ist in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt. Wo ein dauerhaftes Tragen von Masken (z. B. Kosmetik) nicht möglich ist, benötigen Kunden*innen einen tagesaktuellen negativen Schnell- oder Selbsttest.
 
In einigen Bundesländern darunter Sachsen darf in weiteren Einzelhandelsgeschäften mit Termin eingekauft werden.
 
Der eigene Haushalt darf sich seit 8. März wieder mit einem anderen Haushalt treffen. Maximal fünf Personen dürfen zusammenkommen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitzählen. Paare gelten als ein Hausstand. Empfohlen wird, sich zur Minderung des Infektionsrisikos trotzdem weiterhin mit möglichst wenig verschiedenen Haushalten zu treffen (social bubble).
 
Sinkt die Inzidenz unter 35, können Treffen von bis zu zehn Personen aus drei Haushalten erlaubt werden. Steigt die 7-Tages-Inzidenz in einem Bundesland/einer Region auf über 100, tritt die Notbremse in Kraft und es gelten wieder strenge Kontaktbeschränkungen.

Weitere Öffnungsschritte abhängig von der Inzidenz

Öffnungsschritt 3 - möglich ab 8. März:

Alle weiteren Öffnungsschritte im 5-Stufen-Plan sind abhängig von den Inzidenzwerten. Liegen diese im Wochenschnitt bei unter 100 Fällen pro 100.000 Einwohner*innen darf auch der Einzelhandel und einige Kultureinrichtungen nach Terminvergabe wieder öffnen. Auch Individualsport im Freien mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten ist möglich.
 
Bei einem Inzidenzwert unter 50 Fällen, dürfen Personen auch ohne Termin Einzelhandel und Kultureinrichtungen nutzen. Kontaktloser Sport darf dann sogar mit bis zu zehn Teilnehmer*innen stattfinden.
 

Öffnungsschritt 4 - frühestens ab 22. März:

Öffnungsschritt 4 tritt frühestens am 22. März ein – hier bestimmt der Inzidenzwert, in welchem Maße die Außengastronomie öffnen kann und ob Theater-, Konzert- und Kinobesuche ohne vorherige Terminvergabe und negativem Testergebnis möglich sind. Kontaktsportarten können draußen getrieben werden.
 

Öffnungsschritt 5 - frühestens ab 5. April:

Die letzte Stufe beinhaltet weitere Lockerungen für den Einzelhandel und größere Freizeitveranstaltungen mit maximal 50 Personen im Außenbereich. Zudem darf bei geringer Inzidenz auch in der Halle wieder Kontaktsport stattfinden.
Über weitere Maßnahmen wird in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März entschieden.

Was ist unter Notbremse im Öffnungsplan zu verstehen?

Die Öffnungsschritte ab Stufe 3 sind von der 7-Tages-Inzidenz abhängig. Deshalb wurde in den Öffnungs-Stufen-Plan eine Notbremse eingezogen. Führen einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region, werden automatisch alle schon erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen. Steigt die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100, sollen ab dem zweiten darauffolgenden Werktag die bislang gültigen Kontaktbeschränkungen wieder in Kraft treten. Heißt, ein Haushalt darf sich nur mit einer weiteren Person treffen.
 

Öffnungsfahrplan für Schulen

In Sachsen sind die Grundschüler schon seit Februar im Wechselunterricht. Mit der Verabschiedung der neuen sächsischen Corona Schutzverordnung steht auch der Fahrplan für weitere Schulöffnungen fest. Ab 15. März geht der Rest der Schüler ab Klassenstufe 5 wieder zur Schule. Bis genügend Selbsttests verfügbar sind, sollen an den Schulen Schnelltests von geschulten Personen vorgenommen werden. Die Schnelltests sind freiwillig. Selbsttests sollen jedoch verpflichtend sein, voraussichtlich ab 22. März. Wer sich nicht testet, bekommt ein Betretungsverbot für die Schule. Das gilt gleichermaßen für Personal wie für Schüler. Mehr Informationen stehen zum Beispiel auf bildung.sachsen.de.
 

Neue Beschlüsse aus der Konferenz:

  • Teststrategie
Die nationale Teststrategie wird ausgeweitet. Bis Ende März/Anfang April sollen Corona-Testmöglichkeiten insgesamt deutlich erhöht werden zum Beispiel für Präsenz-Beschäftigte in Unternehmen und Personal mit Kundenkontakt. Die konkrete Umsetzung ist wiederum Ländersache. Jedem Bürger soll ein kostenloser Schnelltest pro Woche ermöglicht werden. Schnelltests werden ergänzt durch Selbsttests, die von medizinischen Laien durchgeführt werden können. In der Praxis ist die Ausweitung der Tests und die Umsetzung einer Testpflicht abhängig davon, dass genügend Selbst- und Schnelltests zur Verfügung stehen.
Wer mittels Schnell- oder Selbsttest positiv getestet wird, muss sich umgehend isolieren und das Testergebnis mittels PCR-Test bestätigen lassen. Dieser ist kostenfrei.
  • Arbeitsschutz und Homeoffice 
Die "SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung" wurde bis zum 30. April 2021 verlängert. Neben umfangreichen Hygienemaßnahmen in den Unternehmen, der Pflicht zum Tragen medizinischer Masken bleibt es bei der Regelung, Arbeitnehmern nach Möglichkeit Homeoffice zu ermöglichen.
 
  • Impfungen 
Noch im März soll es Regelungen geben, damit auch niedergelassene Ärzte Menschen gegen Corona impfen können. Haus- und Fachärzte sollen mitimpfen und dabei auch über die Priorisierung der Reihenfolge vor Ort entscheiden. Auch Betriebsärzte sollen einbezogen werden. Die Impfzentren bleiben dessen ungeachtet bestehen. Wann es konkret losgeht, ist eine Frage von Logistik, Abrechnungsmodalitäten und verfügbaren Impfstoffen.
 

Weiterführende Informationen:

Impfen in Deutschland:
 
Nationale Impfstrategie Covid-19 - Bundesgesundheitsministerium
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
 
 
Teststrategien in Deutschland:
 
Bundesgesundheitsministerium
Robert Koch-Institut
 
 
Hoffen wir also, dass es irgendwann sinnbildlich heißen kann: Das alte Virus in seiner Schwäche zog sich in raue Berge zurück. Dann dringt aus jedem Tor ein buntes Gewimmel an heiteren Menschen hervor - Corona befreit.

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