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  • Mann füllt Waschmittel ab

    Elektrogroßgeräte sind häufigste Brandursache im Haushalt

Dresden, 19.03.2019 | (ks)
 
Jedes Jahr kommt es zu unzähligen Wohnungsbränden. Brandursache Nummer 1 sind Elektrogroßgeräte und hier insbesondere Wäschetrockner. Das Kieler Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. (IFS) erforscht, warum und wie es dazu kommt. Ziel ist es, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen sowie Aufklärung und Schadenverhütung zu betreiben. Rund ein Drittel aller Brände in Gebäuden wird durch Elektrizität verursacht. Laut IFS war dies 2017 die häufigste Brandursache. Mit großem Abstand folgt erst an zweiter Stelle menschliches Fehlverhalten. Jeder fünfte Brand ist darauf zurückzuführen.
 

Brandursache elektrische Haushaltsgeräte

Die Auswertungen des Instituts zeigen über die Jahre eine stabile relative Verteilung der Brandursachen. Im Detail betrachtet, entpuppen sich die Wäschetrockner in der Häufigkeit als Brandverursacher Nummer eins. Die weiteren Plätze belegen Kühlgeräte und Geschirrspüler.
 
Das IFS hat 2017 mehr als 1500 Brandursachenermittlungen durchgeführt. Im Wesentlichen wurden Brände untersucht, die erhebliche Schäden in und an Gebäuden verursacht haben. Die Untersuchungsergebnisse werden in der IFS-Schadendatenbank gesammelt und statistisch ausgewertet. Hieraus resultiert die Brandursachenstatistik, die seit dem Jahr 2002 geführt wird.
 

Risikofaktoren

"Weiße Ware" liegt nicht ohne Grund ganz vorn. Darunter versteht man Elektrogroßgeräte, die in fast jedem Haushalt zu finden und dementsprechend weit verbreitet sind. Bauart und Betriebsweise können technische Fehler begünstigen, die Brände auslösen:
 
  • Die Geräte werden mit Netzspannung – in Deutschland also mit 230 Volt – betrieben.
  • Sie haben Heizeinrichtungen.
  • Im Betrieb gibt es Erschütterungen.
  • Im Geräteinneren ist Feuchtigkeit vorhanden.
Gefährlich sind vor allem Knick- und Bruchstellen an Leitungen, an denen die Isolierung durchgescheuert oder gar angeschnitten ist sowie freiliegende Einzeldrähte an Leitungseinführungen und an schadhaften Steckvorrichtungen. Oftmals entstehen auch durch Feuchtigkeit, Wärme, leitfähigen Staub, gelockerte Teile oder Materialbrüche Schäden an einem elektrischen Gerät.
Diese Defekte können Kurzschlüsse, Funken und Schwelbrände verursachen. In manchen Fällen bleibt das Problem (beispielsweise ein Kabelbruch) lange Zeit unbemerkt, bis schließlich ein sichtbares Feuer ausbricht. Aber auch ein unsachgemäßer Anschluss oder Betrieb der Geräte sowie Überhitzung können zu Bränden führen.
 

Unterschätzte Gefahr Mehrfachsteckdosen

Mehrfach-Steckdosenleisten belegen den fünften Platz der elektrischen Brandverursacher. Viele Menschen unterschätzen deren Gefahrenpotenzial. Eine Überlastung durch den Anschluss zu großer Verbraucher oder mechanische Beschädigungen durch allzu groben Umgang mit den Steckdosenleisten können hier Brände auslösen.
 

Fernsehgeräte

Bis vor ein paar Jahren standen Fernseher als Brandverursacher noch ganz weit oben in der Rangliste. Dabei handelte es sich überwiegend um eher störanfällige Röhrenfernseher. Da es diese Modelle mittlerweile in immer weniger Haushalten gibt, ist die Flimmerkiste im Ranking der Geräte auf Platz sechs gerutscht.
 

Tipps für mehr Sicherheit:

 
  • Beim Kauf neuer Geräte sollten Sie darauf achten, dass diese mit seriösen Prüfsiegeln gekennzeichnet sind, mit denen Hersteller Qualität und Sicherheit dokumentieren. Dazu zählen das europäische CE-Zeichen, das deutsche GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder das VDE-Prüfzeichen (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik).
  • Gleiches gilt für gebrauchte Geräte. Nehmen Sie deren Zustand besonders kritisch unter die Lupe.
  • Defekte Geräte sollten nur vom Fachmann repariert und im Zweifelsfall lieber ausgetauscht werden.
  • Vor Gebrauch eines neu gekauften Gerätes sollte die Bedienungsanleitung aufmerksam durchgelesen werden.
  • Große Haushaltsgeräte wie die Wasch- und Spülmaschine sowie einen Trockner möglichst immer an separaten Wandsteckdosen anschließen.
  • Nur geprüfte Steckdosenleisten verwenden und beim Anschluss von Geräten die Maximalleistung (in der Regel 3.500 Watt) beachten. Steckdosenleisten frei halten (Sofa, Vorhänge etc.)
  • Beim Kauf von Steckdosenleisten darauf achten, ob diese beispielsweise für Feuchträume zugelassen sind.
  • Grundsätzlich sollten Sie Elektrogeräte nur betreiben, wenn Sie sich in der Nähe aufhalten und einen möglichen Brand schnell bemerken können. Daher sollten Sie auf die "Stand by"-Funktion der Geräte verzichten.
  • Beim Aufstellen oder Einbauen von Geräten sollten Sie darauf achten, dass deren eingebaute Luftkühlung nicht behindert wird und die Luft gut zirkulieren kann. Das verhindert eine Überhitzung der Geräte.
  • Auch elektrische Geräte bedürfen der Pflege und sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
 

Und wenn's doch brennt ...?

Wenn bei aller Vorsicht ein Elektrogerät Feuer fängt, empfiehlt die Feuerwehr, zunächst die Stromzufuhr zu unterbrechen. Kleine Brände kann man mit einem Feuerlöscher bekämpfen. Ist der Brand nicht zu kontrollieren, sollte man sofort die Feuerwehr alarmieren, die Mitbewohner informieren und das Haus verlassen. Versichert sind Brandschäden über die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung.

Rauchmelder retten Leben

95 Prozent der Brandopfer fallen laut Feuerwehr nicht den Flammen, sondern dem Brandrauch zum Opfer. Gefährlich vor allem im Schlaf, wenn der Geruchssinn außer Kraft gesetzt ist. Installierte Rauchmelder alarmieren akustisch und retten so Leben.

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