Die Effekte von Urlaub auf Körper und Psyche
Die Psychologin Barbara Horvatits-Ebner erklärt: Urlaub entspannt nicht nur, sondern hat auch messbare Auswirkungen auf den Körper.
- Der Blutdruck sinkt.
- Die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin wird reduziert.
- Die Muskelanspannung nimmt ab.
- In der Regel verbessert sich auch die Schlafqualität.
Auch sozial und emotional kann Urlaub heilsam sein. Gemeinsame Zeit mit der Familie oder mit Freunden stärkt Beziehungen, während Alleinzeit dabei hilft, sich selbst wieder näherzukommen. Wenn man nicht erreichbar ist, schafft das mentale Freiheit und fördert kreative Impulse. Im Volksmund heißt es so schön: die Seele baumeln lassen.
Rahmenbedingungen für einen erholsamen Urlaub
Damit eine Reise ihre volle erholsame Wirkung entfalten kann, müssen auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Zu hohe Temperaturen – etwa in südeuropäischen Regionen mit weit über 30 Grad – können den positiven Effekt mindern. Oder sogar gesundheitliche Risiken bergen. Wer seinen Urlaub gut plant, achtet unter anderem auf Folgendes:
- angenehmes Klima
- Höhenlage
- Erreichbarkeit medizinischer Versorgung.
- Außerdem spielen persönliche Wohlfühl-Faktoren eine Rolle, beispielsweise eine Fullservice-Unterkunft oder Selbstversorgung.
Gibt es die ideale Urlaubsdauer?
Die positiven Effekte des Urlaubs sind also vielfältig und nicht mit denen kürzerer Auszeiten vergleichbar. Doch wie lange sollten wir uns eigentlich in den Urlaub verabschieden, um unserer Gesundheit etwas Gutes zu tun? Wenn man diese Frage im Freundes- oder Bekanntenkreis diskutiert, gehen die Meinungen auseinander. Die einen sind Fans von mehreren kurzen Urlauben im Jahr. Das andere Lager favorisiert einen längeren Urlaub am Stück, meist im Sommer. Zu berücksichtigende Faktoren sind auch die Wünsche der Arbeitgeber und die Kinderbetreuung.
Zumindest ist das Thema gut erforscht, wie zahlreiche Studien zeigen. Aus den Ergebnissen kann jeder sein persönliches Fazit ziehen. Glücklich kann sich schätzen, wer wie viele Arbeitnehmer in Deutschland seinen 30-tägigen Urlaub übers Jahr verteilen kann.
- Kurzurlaub: Oft reichen schon vier Nächte
Ein Kurzurlaub von vier Nächten (zum Beispiel fünf Tage) kann das Stresslevel deutlich senken und das Wohlbefinden steigern. Studien empfehlen deshalb, mehrere kürzere Urlaube (zum Beispiel eine Woche) im Jahr zu machen. Dies wäre besser, statt einmal im Jahr eine lange Auszeit zu nehmen. So haben Körper und Geist mehrere Gelegenheiten, sich zu erholen.
- Mittellanger Urlaub: Acht bis zehn Tage sollten es sein
Die Erholung steigt in den ersten Tagen an. Ab Tag Acht erreicht sie ihren Höhepunkt. Studien haben gezeigt, dass ein längerer Urlaub die Zufriedenheit der Reisenden nicht zwangsläufig stärker erhöht als eine kürzere Reise. Zu beachten ist außerdem, dass der Körper für jede überquerte Zeitzone einen Tag braucht, um sich daran zu gewöhnen.
Studien belegen außerdem, dass die positiven Effekte von Urlaub innerhalb der ersten Woche nach der Rückkehr verblassen – egal, wie lange die Reise war. Spätestens nach drei Wochen ist kein Effekt mehr spürbar. Wie schade ist das doch.
Work-Life-Balance als Dauerstrategie gegen Stress
Erholung muss jedoch nicht nur im Urlaub stattfinden. Immer mehr Menschen und Unternehmen setzen deshalb im Alltag auf flexible Arbeitszeiten oder Lösungen für mobiles Arbeiten. Das Ziel besteht darin, dauerhaften Stress zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Eine gesunde Work-Life-Balance schützt nicht nur vor Burnout und Schlafproblemen, sondern trägt auch langfristig zu einer höheren Lebensqualität bei.