Ihr habt doch auch eine Schlangenfarm besucht?
Ja, das war ein Tipp von anderen Rallye-Fahrern. Diese kleine, private Schlangenfarm in Gambia hätten wir sonst gar nicht entdeckt. Schlangenschule könnte man sie auch nennen. Der Besitzer will nämlich über Schlangen aufklären: über ihr Verhalten, über Schlangengift und was man bei einem Biss tun muss. Er hat jedem von uns einfach eine Schlange in die Hand gedrückt. Zum Glück haben wir erst hinterher erfahren, welche der Reptilien giftig waren. Denn Nervosität und hektische Bewegungen können Schlangen verunsichern oder sogar aggressiv machen. Sie beißen dann eher zu, um sich zu verteidigen.
Daneben gab es dort noch eine kleine, verwaiste Hyäne zu bestaunen. Ihre Mutter fiel Wilderern zum Opfer. Jetzt wird sie vom Besitzer der Schlangenfarm aufgepäppelt und kann später vielleicht in die Freiheit zurück.
War das eigentlich deine erste Rally?
Nein, ich nehme seit etwa vier Jahren gemeinsam mit meinem Onkel an Oldtimer-Rallyes teil. Wir starten meist vier Mal im Jahr, zum Beispiel bei der Sächsischen Meister Classic, der CC Rally Sachsen und der Elbflorenz Rallye. Auf ein ganz besonderes Motorsport-Event in ein paar Jahren, vielleicht schon 2028, freue ich mich jetzt schon. Wir werden an der „Patagonien Challenge” teilnehmen. Diese Rallye wird uns einiges abverlangen, aber genau darin und in den spektakulären Landschaften liegt ihr Reiz.
Was fasziniert dich am Rallyesport?
Rallye ist momentan eher noch ein Nischensport. Doch immer mehr Menschen begeistern sich dafür. Wenn man erst einmal dabei ist, lässt es einen nicht mehr los. Faszinierend ist, dass es bei den Gleichmäßigkeitsrallyes darum geht, das Auto technisch gut zu beherrschen. In den Prüfungen muss der Fahrer die erforderliche Präzision zeigen. Wie gut das Auto fährt, ist hierbei zweitrangig. Deshalb bin ich im Auto voll bei der Sache. Das ist mental und physisch anstrengend. Dadurch kann ich aber von Alltagsdingen völlig abschalten, was gut tut.
Außerdem ist Rallyesport ein Teamsport. Fahrer und Beifahrer müssen sich verstehen und aufeinander verlassen können. Nur wenn sie eine vertraute Einheit bilden, funktioniert es. In Prüfungen oder brenzligen Situationen kochen die Emotionen schon mal hoch. Das darf dann auch mal sein, ohne dass man sich deswegen Vorwürfe macht. Leichter gesagt als getan. Daran sind schon Freundschaften und Ehen kaputtgegangen. Solche Geschichten kommen im Rallyesport vor. Zum Glück kriegen mein Onkel und ich das wunderbar hin.