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  • L. Mosch und J. Richter in der Sahara mit Sachsenflagge

    8000 km Abenteuer auf vier Rädern für den guten Zweck

Dresden, 13. Mai 2025 | (ks)
 
In der Kantine der Sparkassen-Versicherung Sachsen wird nicht nur lecker gegessen – hier wird’s auch richtig spannend! Denn wenn man zufällig neben Laurenz sitzt, hört man keine Smalltalk-Geschichten, sondern Abenteuer pur. Er ist nicht nur unser Kollege, sondern auch leidenschaftlicher Rallye-Fahrer – frisch zurück von der Rallye Dresden-Dakar-Banjul. Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wo Banjul liegt. Warum jemand von Dresden nach Afrika mit dem Auto fährt. Was ein Sachsen-Picknick in der afrikanischen Wüste ist. Und wie ein Rallyefahrer in ein Versicherungsunternehmen passt. Einfach weiterlesen!
 

Hallo Laurenz, du hast vom 22. März bis zum 15. April an der Rallye Dresden-Dakar-Banjul teilgenommen. Was ist das Besondere an dieser Rallye?

Für uns waren es knapp 8000 Kilometer durch 15 Länder. Die Reise war gespickt mit Abenteuern, Fahrspaß und absolutem Teamgeist und hat uns mit Eindrücken überschüttet. Irgendwann weißt du nicht mehr, welcher Tag oder welche Uhrzeit es ist. Du lebst auf der Strecke nur von heute auf morgen und bist völlig in diesem Abenteuer gefangen.
 
Das Abenteuer hatte außerdem einen guten Zweck. In Banjul, der Hauptstadt Gambias, wurden alle teilnehmenden Fahrzeuge nämlich für einen guten Zweck versteigert. Vor Ort konnten wir uns die Projekte, die von den Spenden profitieren, selbst anschauen. Unter anderem werden zwei Schulen, ein Krankenhaus mit Forschungszentrum und eine Kfz-Werkstatt unterstützt. 75.000 Euro sind bei der Versteigerung zusammengekommen. Geld, was das Leben der Menschen dort ganz konkret verbessert. Dies mit eigenen Augen zu sehen, war unvergesslich.

Außerdem finden wir es richtig cool, dass unsere Sachsen-Fahrzeuge, so wie wir sie zurückgelassen haben, nun durch Banjul fahren. Mit allen Aufklebern und der Sachsenfahne – Sachsen live mitten in Afrika!
Krankenstation Kundembo Healthpost in Banjul
Laurenz vor der spendenfinanzierten Krankenstation Kundembo Healthpost in Banjul
hilfsprojekte-banjul-kobsiala-school
Laurenz und sein Onkel Jörg vor der Kobisala School in Banjul, die mit Spenden gegründet wurde
Schulkinder vor einer Schule in Gambia
Schulbildung in Gambia ist teuer. Dank der Spenden können diese Kinder zur Schule gehen.

Warst du allein unterwegs und wie lange hast du für die Strecke gebraucht?

Rallye-Fahrzeug Fiat Ducato mit Aufklebern
Unverwüstlicher rollender Sachsen-Botschafter Fiat Ducato mit zwei Rallye-Profis am Steuer
Ich bin mit meinem Onkel im Fiat Ducato als „Sachsen auf Achse-n” gefahren. Wir waren mit zwei Teams aus Sachsen in zwei Autos unterwegs. Insgesamt nahmen ca. 30 Fahrzeuge an der Frühjahrs-Rally 2025 teil. Für die Strecke haben wir 25 Tage gebraucht. Da bei diesem Reiseabenteuer der Weg das Ziel ist und nicht, als Erster anzukommen, haben wir uns für die Strecke bewusst viel Zeit und Umwege in Kauf genommen.

Was waren die Höhepunkte eurer Abenteuerreise?

Oh, das waren so viele, die kann ich gar nicht alle aufzählen. Jeder Tag war praktisch vollgepackt mit Erlebnissen. In den Afrikanischen Ländern haben wir versucht, so viel wie möglich von den Kulturen hautnah mitzukriegen. Wir waren ja abseits üblicher Touristen-Routen unterwegs. Die vier Tage Wüsten-Fahrt durch die Sahara hatten natürlich etwas ganz Besonderes.

Die Sahara wird auch als die größte Sandkiste der Welt bezeichnet. Wie kommt man da durch, wenn man kein Einheimischer ist?

Zunächst einmal fahren alle teilnehmenden Fahrzeuge im Konvoi und werden dabei von zwei Wüsten-Führern angeführt. Es kommt praktisch jeden Tag vor, dass Fahrzeuge stecken bleiben. Das nennt man Einsanden. Wir senken natürlich vorher den Reifendruck, um die Auflagefläche der Reifen zu vergrößern. Uns hat es auch zwei Mal erwischt. Da muss man sich dann gegenseitig helfen.

Außerdem mussten wir täglich etwa fünf bis sieben Liter Wasser trinken. Das ist ein absolutes Muss. Kurioserweise kommt das Wasser gar nicht wieder heraus. Vermutlich benötigt der Körper es, um sich nicht in eine Dörrpflaume zu verwandeln.

Sandstürme sind in der Wüste zwar unvermeidlich, aber kein Highlight. Auch wenn sie ein spektakuläres Naturereignis sind. Da feiner Sand und Staub durch jede Ritze kommen, kann man ihnen praktisch nicht entgehen. Er klebt und kratzt überall. Das ist dann eher unangenehm. Und dann hat sich auch noch die Klimaanlage unseres Autos mitten in der Wüste verabschiedet. Im Ergebnis kletterte das Thermometer im Auto auf 62 Grad Celsius bevor es selbst schlapp machte. Wenn du notgedrungen mit offenen Fenstern fährst, fühlt es sich an, als würde dir jemand mit einem heißen Föhn ins Gesicht blasen.
Fahrzeugkonvoi in der Wüste
In der Wüste ist man in der Gruppe am sichersten. Vor allem, wenn das Auto im Sand stecken bleiben sollte.
Sanddünen in der Wüste
Die Sahara ist mit rund neun Millionen Quadratkilometern die mit Abstand größte Trockenzone der Erde

Erzähl doch mal genauer: Ihr habt mitten in der Wüste ein Sachsen-Picknick gemacht. Fast schon ein kleines Sachsen-Festival. Wie seid ihr denn auf diese Idee gekommen?

Das war ein Spaß, eine charmante Schnapsidee, wenn man so will. Der haben wir mitten in der Wüstenkulisse auch noch einen weihnachtlichen Anstrich verpasst.
 
Abends saß das ganze Fahrerlager am Lagerfeuer zusammen. Wir haben ein bisschen für Sachsen getrommelt, für seine Schönheit und seine Kulinarik. Zuweilen bekommt Sachsen ja viel Negatives ab. Wir wollten das Positive zelebrieren. Als Geschenk meiner Kollegen gab es Dresdner Christstollen. Außerdem hatten wir regionale Produkte wie Döbelner Bockwurst, Heide-Fruchtsäfte und Heide-Glühwein (nachts wird es in der Wüste kalt) sowie natürlich deutsches Bier an Bord. Unsere Bälle von der Dresdner Ballsport-Arena kamen natürlich auch zum spielerischen Einsatz. Es war ein surrealer Ort, ein surreales Sachsen-Picknick und wir hatten maximalen Spaß. Das werde ich noch nach Jahrzehnten meinen Enkeln erzählen.

Übrigens hat unsere Sachsen-Werbung funktioniert. Etliche Fahrer aus anderen Teilen Deutschlands wollen jetzt unbedingt Sachsen besuchen.
Rallyefahrer mit einem verpackten Stollen in der Hand
Sächsischer Stollen schmeckt immer und überall gut, auch in der Wüste
Rallyefahrer in der Wüste mit Sachsenfahne
Sachsen-Werbung: Vom sächsischen Handball bis zur sächsischen Versicherung

Ihr habt doch auch eine Schlangenfarm besucht?

Ja, das war ein Tipp von anderen Rallye-Fahrern. Diese kleine, private Schlangenfarm in Gambia hätten wir sonst gar nicht entdeckt. Schlangenschule könnte man sie auch nennen. Der Besitzer will nämlich über Schlangen aufklären: über ihr Verhalten, über Schlangengift und was man bei einem Biss tun muss. Er hat jedem von uns einfach eine Schlange in die Hand gedrückt. Zum Glück haben wir erst hinterher erfahren, welche der Reptilien giftig waren. Denn Nervosität und hektische Bewegungen können Schlangen verunsichern oder sogar aggressiv machen. Sie beißen dann eher zu, um sich zu verteidigen.

Daneben gab es dort noch eine kleine, verwaiste Hyäne zu bestaunen. Ihre Mutter fiel Wilderern zum Opfer. Jetzt wird sie vom Besitzer der Schlangenfarm aufgepäppelt und kann später vielleicht in die Freiheit zurück.

War das eigentlich deine erste Rally?

Nein, ich nehme seit etwa vier Jahren gemeinsam mit meinem Onkel an Oldtimer-Rallyes teil. Wir starten meist vier Mal im Jahr, zum Beispiel bei der Sächsischen Meister Classic, der CC Rally Sachsen und der Elbflorenz Rallye. Auf ein ganz besonderes Motorsport-Event in ein paar Jahren, vielleicht schon 2028, freue ich mich jetzt schon. Wir werden an der „Patagonien Challenge” teilnehmen. Diese Rallye wird uns einiges abverlangen, aber genau darin und in den spektakulären Landschaften liegt ihr Reiz.

Was fasziniert dich am Rallyesport?

Rallye ist momentan eher noch ein Nischensport. Doch immer mehr Menschen begeistern sich dafür. Wenn man erst einmal dabei ist, lässt es einen nicht mehr los. Faszinierend ist, dass es bei den Gleichmäßigkeitsrallyes darum geht, das Auto technisch gut zu beherrschen. In den Prüfungen muss der Fahrer die erforderliche Präzision zeigen. Wie gut das Auto fährt, ist hierbei zweitrangig. Deshalb bin ich im Auto voll bei der Sache. Das ist mental und physisch anstrengend. Dadurch kann ich aber von Alltagsdingen völlig abschalten, was gut tut.
 
Außerdem ist Rallyesport ein Teamsport. Fahrer und Beifahrer müssen sich verstehen und aufeinander verlassen können. Nur wenn sie eine vertraute Einheit bilden, funktioniert es. In Prüfungen oder brenzligen Situationen kochen die Emotionen schon mal hoch. Das darf dann auch mal sein, ohne dass man sich deswegen Vorwürfe macht. Leichter gesagt als getan. Daran sind schon Freundschaften und Ehen kaputtgegangen. Solche Geschichten kommen im Rallyesport vor. Zum Glück kriegen mein Onkel und ich das wunderbar hin.
Infobox: Rallye ist nicht gleich Rallye
  • Es gibt zwei Rally-Formen, die sich in Ziel und Ablauf unterscheiden.

    Die Präzisionsrallye (Gleichmäßigkeitsrallye):
    • Hier geht es darum, bestimmte Streckenabschnitte möglichst exakt in einer vorgegebenen Zeit (Sollzeit) zurückzulegen.
    • Die Teilnehmer fahren nicht auf Höchstgeschwindigkeit, sondern auf Genauigkeit und Gleichmäßigkeit.
    • Abweichungen von der Sollzeit führen zu Strafpunkten.
    • Typisch sind Oldtimer-Rallyes, wo das fahrerische Können und die Präzision wichtiger sind als das Tempo.
    Rallye auf Bestzeit (klassische Rallye):
    • Ziel ist es, die Wertungsprüfungen so schnell wie möglich zu absolvieren.
    • Die Teams starten einzeln gegen die Uhr, und die schnellste Gesamtzeit gewinnt.
    • Es zählt also, wer am Ende die kürzeste Zeit für alle Prüfungen benötigt hat. Der Erfolg hängt dabei auch wesentlich davon ab, wie schnell das Auto fährt.

Laurenz, euer Team ist ausgezeichnet worden. Wofür?

Als eine Art Sympathieträger des Monats, weil wir so freundliche Menschen sind (zwinker). Das auch, aber wir haben den Preis für den größten Teamgeist gewonnen. Weil wir die meisten Fahrzeuge repariert und auch sonst immer unterstützt haben. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
 
Danke schön Laurenz und alles Gute, insbesondere auch für Patagonien
Laurenz Mosch, Mitarbeiter Sparkassen-Versicherung Sachsen

Laurenz Mosch arbeitet seit eineinhalb Jahren als Werkstudent im Kfz-Sachverständigen-Team des Bereiches Schaden der Sparkassen-Versicherung Sachsen.

Er befindet sich auf der Zielgeraden seines Studiums zum Ingenieur für Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ).

Er wird im Herbst sein Diplom erhalten und anschließend als Kfz-Sachverständiger in unserem Unternehmen arbeiten. Dank seiner Erfahrung als Rallye-Fahrer bringt er ein ausgeprägtes Gefühl für Präzision und ein praxiserprobtes technisches Verständnis in diesen Beruf mit.

Infobox zur Charity-Rallye Dresden-Dakar-Banjul und Breitengrad e. V.
  • Neugierig geworden oder Lust selbst zu fahren? Alle Informationen zur Charity-Rallye Dresden-Dakar-Banjul finden Sie auf der Website des Vereins Breitengrad e.V. aus Dresden. Die Rallye wird von ihm seit 2006 organisiert. Der Verein begleitet die Teilnehmer auf der gesamten Strecke von Dresden bis nach Banjul in Gambia.

    Die Startgebühr beträgt zur Zeit 980 Euro pro Teilnehmer. Enthalten sind unter anderem die Organisation und Begleitung der Rallye, ein Rallye-T-Shirt, die Erstellung von Roadbook und Startnummern, sowie die Organisation wichtiger Formalitäten und Begleitdienste enthalten. Nicht enthalten sind beispielsweise die Kosten für Fährüberfahrten oder Übernachtungen. Auch das Charity-Auto muss man selbst kaufen.

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Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wo Banjul liegt. Warum jemand von Dresden nach Afrika mit dem Auto fährt. Was ein Sachsen-Picknick in der afrikanischen Wüste ist. Und wie ein Rallyefahrer in ein Versicherungsunternehmen passt. 

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