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  • Paar beim Skifahren auf Piste

    Verletzungsfrei durch den Skiurlaub - aber wie?

Dresden, 8. Februar 2024 | (ks)
 
Der Skiurlaub ist gebucht, die Vorfreude groß. Und hoffentlich bleibt der Schnee auf den Pisten der Wintersportgebiete liegen. Für ein unbeschwertes Pistenvergnügen unter blauem Himmel und eine gesunde Rückkehr gibt es im Vorfeld einiges zu beachten. Hier ein paar Tipps.

Körperliche Fitness als Verletzungsprävention

Reicht meine körperliche Fitness, um das Verletzungsrisiko zu minimieren? Beim Skifahren ist der Körper ungewohnten Belastungen und Bewegungsabläufen ausgesetzt. Ein Orthopäde hat einmal gesagt: Wer vom Schreibtisch aufsteht und dann die Piste runterfährt, den habe ich hinterher in der Praxis. Dabei, so der Mediziner, könne man mit 50 Kniebeugen am Tag schon viel tun, um den Körper vorzubereiten.
Grafik Verletzungsrisiken beim Skifahren
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ereignet sich jeder fünfte Sportunfall beim Skifahren. Das zeigen Auswertungen von Daten der Unfallversicherer. Wintersport birgt also ein gewisses Unfall- und Verletzungsrisiko, dem sich mit Umsicht und angemessener Vorsicht begegnen lässt. Das Verletzungsrisiko beim Fußballspielen ist übrigens wesentlich höher.
 
Grafik Ursachen für Verletzungen beim Skifahren
Um Verletzungen und Muskelkater vorzubeugen, empfiehlt der Deutsche Skiverband: "Jeder Skifahrer sollte konditionell gut vorbereitet sein. Der Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System sollten – am besten ganzjährig – so trainiert sein, dass sie allen sportlichen und körperlichen Anforderungen gewachsen sind."
 
Mit der richtigen Vorbereitung können auch Sportmuffel fit für die Piste werden. Ausdauer, Kraft, Koordination und Gleichgewicht sind fürs Skifahren oder Snowboarden wichtig. Wer wenig Zeit hat, sollte zumindest ein wenig trainieren. Denn jede Vorbereitung ist besser als keine.
 
Grafik Vorbereitung zum Skifahren
 Skigymnastik-Übungen mit Anleitungen , die fit fürs Skifahren machen, gibt es zum Beispiel auf snowplaza.de. Dort können Sie sich anschauen, wie die "Bergsteiger- oder Schwimmerübung" aussieht. Daneben bietet das Internet eine Vielzahl an Krafttrainingsprogrammen und Skigymnastikübungen/Work-outs an, mit denen Sie Ihre Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen in Eigenregie vorbereiten können. Treppen sind übrigens ein guter Indikator für Fitness. Im Treppenhaus oder draußen in der Natur. Wenn man sie locker hochsprintet und schon im dritten Stock schnauft wie eine alte Dampflokomotive, während die Oberschenkel zwicken, dann ist die konditionelle Alarmstufe Rot angesagt.
 
Bevor es im Skiurlaub auf die Piste geht, sollten die Muskeln aufgewärmt und gedehnt werden. Experten empfehlen, den Skitag mit Abfahrten auf leichten Pisten zu beginnen, um sich aufzuwärmen und einzufahren. Das bringt auch den Kreislauf in Schwung. Hören Sie auf Ihren Körper, wenn Ihre Kräfte im Laufe des Skitages nachlassen. Beenden Sie den Skitag lieber eine Stunde früher, als sich einem unnötigen Verletzungsrisiko auszusetzen. Ungefähr am dritten Tag eines Skiurlaubs erleben viele Pistenenthusiasten ein körperliches Leistungstief. Dann einen Tag mit alternativen Beschäftigungen (zum Beispiel Schwimmen) einzulegen, ist auch nicht verkehrt.

Wichtiger Versicherungsschutz für den Ernstfall

  • Private Haftpflichtversicherung
    Diese Versicherung ist ein absolutes Muss. Denn wer für einen Schaden verantwortlich gemacht werden kann, ist nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in voller Höhe schadenersatzpflichtig. In Bezug auf Wintersport ist hier vor allem an schwere Kollisionen zwischen Wintersportlern zu denken. Ansprüche Dritter, insbesondere bei anhaltenden Gesundheitsschäden, können den Verursacher oder die Verursacherin finanziell ruinieren. Davor schützt eine private Haftpflichtversicherung. In den italienischen Skigebieten ist eine Privathaftpflichtversicherung sogar Pflicht. Sie muss bei Kontrollen nachgewiesen werden können. Die Versicherer stellen auf Anfrage eine Bestätigung über den Haftpflichtschutz aus.
 
  • Private Unfallversicherung
    Die Police sichert bleibende Unfallfolgen finanziell ab. Je nach Vertrag zahlt sie zum Beispiel auch Schmerzensgeld bei Knochenbrüchen. Wichtig ist, eine Police zu wählen, die auch Verletzungen abdeckt, die nicht unmittelbar durch einen Unfall wie einen Sturz entstanden sind. Das können zum Beispiel Meniskusverletzungen beim Skifahren sein, die durch eine erhöhte Kraftanstrengung verursacht werden. Außerdem übernimmt die Unfallversicherung Bergungs-, Rettungs- und Suchkosten. Gerade in Skigebieten kann es vorkommen, dass man auch mit einem relativ harmlosen Knochenbruch mit dem Hubschrauber geborgen werden muss. Solche Einsätze gelten dann als Bergung und nicht als Rettung. Sie kosten mehrere tausend Euro. Gleiches gilt für Suchaktionen, wenn man von einer Lawine verschüttet wurde.
 
  • Auslandsreise-Krankenversicherung
    Eine zusätzliche Auslandsreise-Krankenversicherung ist immer empfehlenswert, wenn Sie ins Ausland verreisen. Außerhalb der EU übernimmt die gesetzliche Krankenkasse keine Behandlungskosten. Im europäischen Ausland zahlt die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nur die Behandlungskosten, die auch in Deutschland üblich sind. Meist müssen Sie zuzahlen. Sind die Behandlungskosten am ausländischen Urlaubsort höher, erstattet die Auslandsreise-Krankenversicherung die Differenz.
 
  • Hausratversicherung
    Werden die eigenen Skier oder das Snowboard im Winterurlaub gestohlen, weil man sie zum Beispiel auf der Hütte oder im Skiraum abgeschnallt hat, leistet gegebenenfalls die Hausratversicherung im Rahmen festgelegter Entschädigungsgrenzen finanziellen Ersatz. Ob der Diebstahl von Wintersportgeräten wie bei der Sparkassen-Versicherung Sachsen mitversichert ist, sollte in der Police nachgelesen werden.

Die FIS-Verhaltensregeln für mehr Sicherheit

Die zehn Verhaltensregeln des Internationalen Skiverbandes (FIS-Regeln) gelten für alle Wintersportlerinnen und Wintersportler gleichermaßen. Der Deutsche Skilehrerverband sagt dazu: "Was für den Autofahrer die Straßenverkehrsordnung ist, sind für die Schneesportlerin/den Schneesportler die FIS-Regeln." Jeder ist verpflichtet, sie zu kennen und einzuhalten. Das sorgt für mehr Sicherheit auf den Pisten. Wer regelwidrig einen Unfall verursacht, kann zivil- und strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
 
Nachfolgend die zehn Regeln in Kurzform:
Zwei Skifahrer wedeln Piste runter
1. Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
"Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt oder ihn in der Ausübung seiner Tätigkeit einschränkt."
 
2. Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
"Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen."
 
3. Wahl der Fahrspur
"Der von hinten kommende Skifahrer oder Snowboarder muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet."
 
4. Überholen
"Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt."
 
5. Einfahren und Anfahren
"Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann."
 
6. Anhalten
"Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich frei machen."
 
7. Aufstieg und Abstieg
"Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen."
 
8. Beachten der Zeichen
"Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die Markierungen und Signale beachten."
 
9. Hilfeleistung
"Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snowboarder zur Hilfeleistung verpflichtet."
 
10. Ausweispflicht
"Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben."
 
Zum besseren Verständnis finden Sie hier die  FIS-Regeln mit ausführlichen Kommentaren und Erläuterungen des Skilehrerverbandes.

Weitere Verhaltensregeln

Die Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) und der Deutsche Skiverband geben weitere Tipps, wie man sich in bestimmten Situationen im Skigebiet zu seiner eigenen Sicherheit und der anderer Pistenbenutzer verhalten sollte.
 
 
Apropos Pistenraupen: Für Präparierungsarbeiten sind die Pisten in der Regel gesperrt. Dieses Fahrverbot zu missachten, kann lebensgefährlich sein. Nicht nur, dass man von einer Pistenraupe erfasst werden oder in sie hineinrutschen kann. Oft sind die Pistenraupen an Seilen befestigt, die man leicht übersieht und die plötzlich mit voller Wucht in die Höhe schnellen. Beim Skifahren muss man außerdem jeder Zeit damit rechnen, dass eine Pistenraupe oder ein Motorschlitten auf einer geöffneten Piste auftauchen kann. Auch deshalb gilt: Immer auf Sicht fahren.

Ausrüstung checken

Auch eine optimale Ausrüstung trägt dazu bei, das Unfallrisiko zu verringern. Wer schon viele Jahre Ski fährt, sollte von Zeit zu Zeit Teile der Ausrüstung erneuern. Bei Skihelmen zum Beispiel ist nach acht Jahren mit Materialermüdung zu rechnen. Andere Teile verschleißen oder werden technisch weiterentwickelt. Die Ausrüstung wärmt und schützt von Kopf bis Fuß. Deshalb lohnt es sich, in qualitativ hochwertige Teile zu investieren. Lassen Sie sich beim Kauf am besten von Fachleuten beraten, die wissen, worauf es ankommt.
 
Wenn Sie keine besonderen Ansprüche an Ihre Skier und Stöcke stellen und nur selten Ski fahren, können Sie diese auch vor Ort im Skigebiet mieten. Leihski sind in der Regel mit gut geschliffenen Kanten und gut gewachsten Brettern ausgestattet. Richtig eingestellte Ski-Bindungen sind ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Der Ski muss sich bei einem Sturz rechtzeitig vom Schuh/Stiefel lösen. Das minimiert die Verletzungsgefahr durch einen verdrehten Ski deutlich. Prinzipiell kann man die Bindungen selbst einstellen. Besser ist es, das in die Hände einer Fachfrau/eines Fachmannes zu legen. Diese arbeiten mit Prüfgeräten für Skibindungen die testen, wann die Bindung auslöst. Der Profi beachtet beim Einstellen nicht nur das Körpergewicht und die Schuhgröße der Skistiefel. Er wird auch das Level des fahrerischen Könnens (nach ehrlicher Selbstauskunft) mit einbeziehen. 
 
Worauf bei der  Ausrüstung im Detail zu achten ist, hat snowtrex zusammengestellt.
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