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  • Wespen sitzen auf Melone

    Tipps rund um Wespen und wann die Versicherung zahlt

Dresden, 20.08.2020 | (ks)
 
Im August gibt es kaum eine Mahlzeit im Freien, bei der nicht die Wespen ungebetene Tischgäste sind. Sie umschwirren die Menschen, krabbeln ins Glas, gern auch mal in einen Ärmel und machen sich am Essen zu schaffen. Kurz und gut, sie können ziemlich lästig werden. Hin und wieder stechen sie dann auch, weshalb viele Menschen ängstlich bis panisch reagieren, wenn sie der Hautflügler ansichtig werden. Erst recht, wenn sie in der Nähe ihres Wohnbereiches, beispielsweise im Rollladenkasten oder auf dem Balkon, ein Nest entdecken.
 
Laut NABU sind Wespen wie auch Hornissen, friedlicher als man denkt. Die Naturschützer plädieren für ein besonnenes Verhalten im Umgang mit den Tieren. Denn sie sind ein wichtiger Teil des Ökosystems. So vertilgen sie Schädlinge wie Blattläuse und bestäuben Obstpflanzen. Eine friedliche Koexistenz kann gelingen, wenn man ein paar Dinge beherzigt. Wespen dürfen übrigens laut Bundesnaturschutzgesetz (BnatSchG) nicht ohne vernünftigen Grund beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden. Das wird als Ordnungswidrigkeit gewertet. In Sachsen beträgt das Bußgeld dafür 5.000 Euro. Wann das Töten nicht grundlos ist, liegt in der Betrachtung des Einzelfalls. Dies könnte beispielsweise bei einem Allergiker der Fall sein, für den ein Wespenstich tödlich sein könnte.

Richtiges Verhalten im Umgang mit Wespen

Plagegeister für den Menschen sind nur die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe mit ihrem Gefallen an Süßem und Herzhaftem. Die Tiere sind aber einfach nur auf Nahrungssuche und reagieren erst dann aggressiv, wenn sie um ihr Leben fürchten. Ruhe bewahren hilft. Denn Angstschweiß, den die Tiere wahrnehmen können, erhöht die Gefahr eines Angriffs.
Folgende Tipps helfen auch:
 

Beim Essen:

  • Süße und fleischhaltige Nahrungsmittel und Getränke abdecken.
  • Abfälle zügig entsorgen
  • Getränke, insbesondere aus Dosen, nur mit Strohhalm trinken. Auch dann ist bei jedem Schluck ein prüfender Blick erforderlich, ob der Sechsbeiner hineingekrabbelt ist.
  • Finger und Mundwinkel von Kindern sauber halten.
  • Nicht nach Wespen schlagen oder sie wegpusten. Das Herumfuchteln und das Kohlendioxid der Atemluft macht die Tiere aggressiv. Besser: Wespen vorsichtig wegschieben zum Beispiel mit einer Speisekarte.
 

Im Garten:

  • Von Nestern einen Abstand von zwei bis drei Metern halten.
  • Vorsicht beim Barfußlaufen über Gras.
  • Gartenmöbel nicht mit Pflegemitteln behandeln. Der Geruch zieht die Wespen an.
  • Fallobst als potentielle Nahrungsquelle schnell entfernen.
  • Morsches Holz beseitigen – Holzverschalungen pflegen und mit umweltfreundlichen Lacken streichen, damit Wespen das Holz nicht als Nistmaterial verarbeiten
  • Beseitigen Sie Tierkadaver schnell. Wespen sind Aasfresser.

So lassen sich Wespen vertreiben

Das Beste ist also, Wespen möglichst wenig anzulocken. Duft spielt eine große Rolle, sagen Wespenexperten. So fühlen sich Wespen außer von Speisen auch von parfümierten Körperpflegeprodukten angezogen. Auch sollen sich Wespen von optisch bunter Kleidung angezogen fühlen. Hierzu finden sich Pro- und Contra-Meinungen. Zumindest bei der Tischdecke kann man ja auf Nummer sichergehen und gedeckte Farben wählen.
 
Werden sie jedenfalls gar zu lästig, kann man einige natürliche Mittel ausprobieren. Das Internet ist voll von Tipps und viele davon sind nicht belegt. Welche wirklich funktionieren, lässt sich nur im Selbstversuch herausfinden:
 
  • Wespen sind wasserscheu. Sie können zur Abschreckung einen Wassernebel mit einer Sprühflasche erzeugen.
  • Ob es nun der Nebel oder der Geruch ist, auch das Versprühen von Haarspray rund um den Tisch soll helfen.
  • Stellen Sie (empfiehlt der NABU) eine Ablenkfütterung fünf bis zehn Meter abseits vom Tisch auf. Angeschnittene, überreife Weintrauben gelten hier als besonders wirksam, da die Wespen die Früchte lieben. Allerdings locken solche Futterstellen die Tiere erst an und im Zweifelsfall kommen sie trotzdem an den Tisch, wenn es dort verführerisch duftet.
  • Wespen sollen den Geruch von Kaffee nicht mögen. Geben Sie etwas Kaffeepulver oder -bohnen in ein feuerfestes Behältnis, zum Beispiel in einen Aschenbecher, und zünden sie es an. Der Duft des schwelenden Kaffees soll Wespen effektiv vertreiben. Unter Laien ein Geheimtipp – Biologen sind vom Erfolg der Methode weniger überzeugt. Gleiches gilt für das Abbrennen von Weihrauch.
  • Gerüche natürlicher ätherischer Öle wie Pfefferminze oder Lavendel mögen die Schwarz-Gelben nicht. Entsprechende Duftlampen sind einen Versuch wert.
  • Ein altbekanntes Hausmittel gegen die Insekten ist, aufgeschnittene Zitronen, die mit Nelken gespickt sind, während des Essens in die Mitte der Tafel zu stellen.
  • Auch auf Knoblauch fliegen die Plagegeister Garten-Experten zufolge nicht besonders. Beim Grillabend solle man daher aufgeschnittene Knoblauchzehen auf den Tisch legen.
  • Auch zu Pflanzen gibt es allerlei Empfehlungen: So soll man mehrere Basilikum-Pflanzen auf dem Tisch verteilen und Tomaten in der Nähe des Esstisches anpflanzen. Dazwischen setzt man am besten Lavendel, Zitronenmelisse und Minze.
  • Kupfermünzen zwischen den Fingern zu reiben und auf dem Tisch zu verteilen, soll Wespen fernhalten: Angeblich mögen die Plagegeister den Geruch des Kupfers nicht oder die Münzen erhitzen sich und bilden eine Barriere, über die Wespen nicht krabbeln möchten. Biologen, Ökologen und Naturschützer sind nicht von der Wirksamkeit des Kupfers bei der Vertreibung der schwarz-gelben Plagegeister überzeugt.
  • Ein Fake-Nest in Form eines aufgehängten Papierballes soll signalisieren, hier wohnt bereits ein Schwarm. Laut NABU bauen die zwei Arten, die den Menschen belästigen, ihre Nester im Boden oder in dunklen Hohlräumen. Ein Fake-Nest beeindruckt sie daher nicht. Die Arten, deren Nester man freihängend zum Beispiel unterm Schuppendach sieht, sind nicht am Menschen und seinem Speiseplan interessiert.

Wespenfallen

Zu kaufen gibt es zwei Arten von Wespenfallen – elektrische Wespenfallen und Lockfallen. Das Aufstellen von elektrischen Wespenfallen im Freien ist gesetzlich untersagt, da sie auch besonders geschützte Wespenarten und andere Insekten töten. Sie sind für den gewerblichen Bereich wie Bäckereien oder die Gastronomie bestimmt.
 
Wespenfallen mit Lockstoffen, sei es aus dem Fachhandel oder selbst gebaute, sollte man nur einsetzen, wenn es unbedingt sein muss. Die Tiere sterben in den Behältnissen einen qualvollen Tod.

Der Umgang mit Wespennestern

Ein Wespennest im Garten sorgt für Unbehagen. Wenn Sie sich von den Tieren bedroht fühlen, dürfen Sie das Nest nur von einem autorisierten Fachmann entfernen lassen. Manchmal ist auch eine Umsiedlung des Wespenvolkes möglich. Die Feuerwehr entfernt in der Regel keine Wespennester. Je nach Region machen das (möglichst ökologisch arbeitende) Schädlingsbekämpfer oder der Wespennotdienst.
 
Befindet sich das Nest an einer Stelle im Garten, wo Sie sich in der Regel nicht aufhalten, lassen Sie es am besten zum Wohl der Tiere hängen. Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es „nach Wespe riecht“.
Das eigenmächtige Entfernen von Wespennestern steht unter Strafe. Wer ein Wespennest ohne vernünftigen Grund entfernt, muss mit einer Geldbuße im vierstelligen Bereich rechnen. Das Zerstören von Hornissen-, Hummel- oder Bienennestern kann sogar mit bis zu 50.000 Euro Strafe geahndet werden, da die Tiere besonders geschützt sind.
 
Wespennester am Haus, in Nischen oder Jalousienkästen sollten nicht von außen verschlossen werden. Die wütenden Wespen suchen sich dann einen neuen Ausgang. Werden sie extrem gereizt, können gerade soziale, staatenbildende Arten sehr gefährlich werden. Auch die Artgenossen, die nun quasi vom Nest ausgeschlossen sind, reagieren sehr aggressiv.
Wespe fliegt in Wespennest

Das Wespennest und die Versicherung

Das fachmännische Entfernen eines Wespennestes kann einige hundert Euro kosten und man muss aufpassen, nicht an ein schwarzes Schaf zu geraten, dass sich nur Fachmann nennt.
 
Wer in seiner Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung eine Schutzbrief-Funktion mit abgeschlossen hat, bekommt bei einem Wespenproblem Rundum-Hilfe und selbstverständlich werden die Kosten übernommen. Bei der Sparkassen-Versicherung Sachsen heißt dieser Baustein "Notfall-Service". Dann organisiert der Versicherer die fachmännische und vertrauenswürdige Entfernung beziehungsweise Umsiedlung von Wespennestern, die sich im Bereich des Versicherungsortes befinden.
 
Auch einer Versicherung sind natürlich die Hände gebunden, wenn eine Entfernung beziehungsweise Umsiedlung des Wespennestes aus rechtlichen Gründen (zum Beispiel des Artenschutzes gemäß Bundesnaturschutzgesetz beziehungsweise Bundesartenschutzverordnung) nicht zulässig sind. Dann hilft nur auszuharren, bis der Lebenszyklus der Tiere beendet ist. Bei den meisten Arten ist dies Ende Oktober der Fall. Lassen Sie sich trotzdem das Bierchen schmecken und den Grillabend nicht vermiesen.

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