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  • Warnschild mit Ausrufezeichen und Schriftzug ‚Rentenpolitik‘ vor Euro-Geldscheinen sowie Holzbuchstaben, die das Wort ‚Renten‘ bilden

    Rente verstehen – Die wichtigsten Begriffe

Dresden, 28. November 2025 | (ks)
 
Politische Themen können genauso trocken sein wie der Staub in der Sahara. Das gilt besonders für die Rente. Viele Menschen verbinden damit Zukunftsängste oder zumindest ein mulmiges Gefühl. „Wie wird es später für mich aussehen?“ Das ist die Frage, die fast alle beschäftigt.
 
 

Warum wir jetzt über Rentenbegriffe reden müssen

Personengruppe hält Schilder mit Fragezeichen vor dem Gesicht als Symbol für Unklarheit oder offene Fragen zur Rentendebatte
Wie soll man gute Entscheidungen treffen, wenn viele Begriffe klingen, als kämen sie aus einer anderen Welt? Rentenniveau? Eckrentner? Entgeltpunkte? Und was hat ein „Durchschnitt“ mit meiner persönlichen Rente zu tun?
 
Genau dafür ist dieser Artikel da. Wir erklären die wichtigsten Rentenbegriffe. So können Sie die aktuelle Debatte souverän mitverfolgen und Ihre eigene Vorsorge besser einschätzen.
 
 

Das Rentenniveau - auch Sicherungsniveau vor Steuern genannt

Das Rentenniveau ist eine theoretische Vergleichsgröße, die zeigt, wie leistungsfähig das Rentensystem insgesamt ist. Es beschreibt das Verhältnis:
 
  • Durchschnittsrente des Standardrentners
    im Verhältnis
  • zum Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer.
 
Es zeigt also, wie sich Renten im Vergleich zu Löhnen entwickeln. Somit vermittelt es einen ersten Eindruck davon, wie gut die gesetzliche Rente die Lebenshaltungskosten abdeckt.
 
Wichtig: Das Rentenniveau wird netto vor Steuern angegeben. Das heißt, Sozialabgaben werden abgezogen, Steuern jedoch nicht.
 
Großer Irrtum:
Viele glauben, ein Rentenniveau von 48 Prozent bedeute, dass sie 48 Prozent ihres letzten Nettolohns als Rente erhalten. Das ist jedoch nicht korrekt. Dies gilt nur für den sogenannten Standardrentner, der 45 Jahre lang exakt das Durchschnittsentgelt bezogen hat.

 

Die Haltelinie – bis wann das Rentenniveau festgeschrieben ist

Das Rentenniveau ist seit Jahren gesunken.
 
  • 2000: ca. 53 Prozent
  • 2010: ca. 51,6 Prozent

Aktuell ist es bis 2025 bei mindestens 48 Prozent gesetzlich festgeschrieben. Diese Grenze nennt man Haltelinie. Die Bundesregierung plant, diese Haltelinie im neuen Rentenpaket bis 2031 zu verlängern.
     
    Kompass mit dem Wort Rente vor deutscher Flagge als Symbol für Altersvorsorge und Rentenplanung in Deutschland
    Ein Rentenniveau von 48 Prozent ist gering. Kann ich zukünftig mit dieser Zahl planen? Das ist ungewiss. Darum ist private Vorsorge heute wichtiger denn je.

     

    Der Eckrentner/Standardrentner

    Beide Begriffe bedeuten dasselbe: ein theoretischer Muster-Rentner, der zum Vergleich dient. Er
     
    • arbeitet 45 Jahre und zahlt 45 Jahre lang Rentenbeiträge
    • erzielt immer das Durchschnittsentgelt
     
    Seine Rente basiert auf exakt 45 Entgeltpunkten. Er ist ein Rechenmodell und kein realistisches Abbild der Bevölkerung.
     

    Renten-Zahlen zum Vergleichen und Orientieren

    Vergleiche von Rentenhöhen sind schwierig, da sie stark von zugrunde liegenden Annahmen abhängen. Dennoch bieten sie eine grobe Orientierung:
     
    Theoretische Standardrente nach 45 Versicherungsjahren:
    (2025, vor Steuern)
     
    • 1.835 Euro brutto 
     
    Durchschnittliche Neurenten nach 45 Versicherungsjahren
    (2025; Zahlbetrag, nach Sozialabgaben, vor Steuern):
     
    • 1.668 € gesamt
      • Männer: 1.778 Euro
      • Frauen: 1.449 Euro
     
    • Jeder vierte Rentner erhält nach 45 Jahren unter 1.300 Euro.
     
    (nach Angaben der Bundesregierung)
     
    Viele Arbeitnehmer kommen nicht auf 45 Versicherungsjahre. Deshalb werden im Rentenatlas 2025 der Deutschen Rentenversicherung die durchschnittlichen Altersrenten nach 35 Versicherungsjahren angegeben.
     
    Durchschnittliche Altersrente nach 35 Versicherungsjahren:
    (Stand 2024)
     
    • 1.692 Euro brutto
    • 1.501 Euro Zahlbetrag (nach Sozialabgaben, vor Steuern)
    Rentenhöhen sind nicht gleich Einkommen im Alter. Viele Senioren haben zusätzliche Einnahmen und die finanzielle Situation hängt immer vom gesamten Haushalt ab.

    Entgelt- oder Rentenpunkte

    Der Entgeltpunkt ist die offizielle Recheneinheit der gesetzlichen Rentenversicherung. Umgangssprachlich wird er Rentenpunkt genannt. Entgeltpunkte zeigen, wie Ihr jährliches Einkommen im Vergleich zum deutschen Durchschnitts-Einkommen steht. Jedes Jahr sammeln Sie neue Punkte.
     
    Der Wert eines Rentenpunkts (Rentenwert) beträgt 2025:
     
    • 40,79 Euro 
     
    Der Rentenwert wird jedes Jahr im Juli – entsprechend der Lohnentwicklung – angepasst.
     
    Auch als Topverdiener können Sie nicht unbegrenzt viele Rentenpunkte gutgeschrieben bekommen. Denn Ihr Einkommen wird nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungs-Grenze für die Rentenbeiträge herangezogen. Alles, was darüber liegt, bleibt beitragsfrei. Das klingt zwar gut, bedeutet aber auch, dass die Entgeltpunkte gedeckelt sind.
     
    Berechnungsgrundlagen für 2025: 
     
    • Durchschnittseinkommen p. a.: 50.493 Euro
      (vorläufig) = 1 Entgeltpunkt
    • Beitragsbemessungsgrenze p.a.: 96.600 Euro
    • Maximale Entgeltpunkte p.a.: 1,91
      (erreicht bei einem Einkommen ab der Beitragsbemessungsgrenze) 
     
    Wer weniger als das Durchschnittsentgelt verdient, erhält entsprechend anteilig Rentenpunkte. Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro wären das beispielsweise 0,79 Punkte.
     
    Die Summe Ihrer Rentenpunkte ist ein Faktor der Rentenformel, mit der Ihre persönliche Rente später berechnet wird. Sie können Ihre Rentenhöhe auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung online berechnen lassen.
     
    Entgeltpunkte sind Ihr persönlicher Rentenvorrat. Je mehr Sie sammeln, desto höher ist Ihre spätere gesetzliche Rente.

    Warum diese Rentengrößen für Ihre Zukunft wichtig sind

    Vielleicht fragen Sie sich: „Muss ich das alles wissen?“ Kurz gesagt: Ja, zumindest die Grundlagen. Denn Ihre Altersvorsorge besteht aus mehreren Bausteinen:
     
    • gesetzliche Rente
    • betriebliche Altersversorgung
    • private Vorsorge
     
    Wer die Mechanismen versteht, erkennt Lücken in der Versorgung früh und kann gezielt gegensteuern, zum Beispiel mit einer Rentenversicherung, fondsgebundenen Lösungen oder einem individuellen Sparplan. Holen Sie sich einen Experten an Ihre Seite. Er unterstützt Sie mit Informationen, Beratung und passenden Lösungen, die zu Ihrem Leben passen.
     
     

    Fazit: Ein klarer Blick auf die Rente lohnt sich

    Junger Mann sieht im Spiegel sein altes Ich – Symbol für Alter, Zukunftsvorsorge und körperliche Veränderung
    Die Rentenpolitik mag trocken sein, entscheidet aber maßgeblich darüber, wie wir später leben. Je besser Sie zentrale Begriffe verstehen, desto sicherer treffen Sie Entscheidungen für Ihre finanzielle Zukunft. Denn am Ende geht es um mehr als Zahlen: Es geht um Sicherheit, Gelassenheit und Lebensqualität.
     
    Zwei Männer und ein Junge angeln gemeinsam

    Altersvorsorge und Vermögen

    Ihre Altersvorsorge gestalten Sie individuell und flexibel. Von der späteren Rentenzahlung versteuern Sie nur einen geringen Anteil. Bei Kapitalzahlungen ist die Hälfte der Erträge meist steuerfrei. Da lohnt sich das Sparen.

    Informationen zu flexible Vorsorge und Geldanlage

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