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  • Einbrecherbande schleicht an Wand entlang

    Gaunerzinken - Geheime Zeichen der Einbrecher?

Dresden, 20. Juli 2023 | (ks)
 
Gaunerzinken sind eine Art Geheimzeichen, die traditionell von Kriminellen, insbesondere Dieben und Einbrechern, verwendet wurden, um Informationen über potenzielle Einbruchsziele auszutauschen. Diese Zeichen werden oft in der Nähe eines ausgekundschafteten Tatortes angebracht. Sie sollten Hinweise auf Bewohner, Wertgegenstände, Sicherheitsmaßnahmen oder andere relevante Informationen geben. Inzwischen sind die Markierungen meist moderner geworden. Für die Einbruchsprävention ist es nach wie vor wichtig, auf Auffälligkeiten und merkwürdige Zeichen am und im Haus zu achten. Mehr dazu in diesem Blog.
 

Gaunerzinke oder Kritzelei?

Ob die Gaunerzinken tatsächlich heute noch so verwendet werden, ist umstritten. Ihren Ursprung haben sie im Mittelalter. Die Zeichen wurden mit einfachen Linien und Symbolen gestaltet. So sollten für andere Gauner oder Diebe verständlich sein, während sie für Außenstehende unscheinbar blieben. Die Polizei rät, sollten sich verdächtige Zeichen finden, wachsam zu sein. So berichtete die sächsische Polizei 2021 über den Fall, dass aufmerksamen Bürger vermehrt Schriftzeichen an Klingelschildern und Türen im Stadtgebiet des sächsischen Görlitz aufgefallen waren.
 
Natürlich können solche Kritzeleien auch von Kindern stammen. Auch Zeitungszusteller, insbesondere Hilfszusteller, markieren manchmal Häuser oder Briefkästen mit kleinen schwarzen Zahlen oder Buchstaben als Eselsbrücke für die Anzahl der einzuwerfenden Zeitungen. Und nicht zuletzt gibt es Trittbrettfahrer, die sich einen makabren Spaß daraus machen.
 

Späher markieren lohnende Objekte mit Gaunerzinken

Vor allem Einbrecherbanden sind Profis und gehen systematisch vor. Ihre Einbrüche sind keine zufälligen Spontan-Entscheidungen, sondern gut organisierte und risikoarme Beutezüge. Wenn ihre Späher auskundschaften, ob sich ein Einbruch lohnt, die Risiken dabei gering und Fluchtmöglichkeiten vorhanden sind, markieren sie ihre Beobachtungen simpel mit den Gaunerzinken.
 
Hier könnten Sie Gaunerzinken finden:
 
  • Hauswände (Fassade)
  • Haus-, Wohnungs-Terassentüren
  • Fenster
  • Klingelschilder
  • Briefkästen
  • Fußmatten
  • Garagen
  • Zäune
  • Gehwege
 
Meist werden die Symbole mit Kreide angebracht oder eingeritzt und sind sehr unauffällig. Und so oder so ähnlich wie in der Abbildung können die Symbole aussehen.
 
 

Die modernen Markierungs-Alternativen

Einbrecher-Codes wie Gaunerzinken können je nach Region oder Tätergruppierung variieren. Die alten Gaunerzinken werden heute von professionellen Einbrechern oft durch andere Markierungen ersetzt zum Beispiel durch U-förmig gebogene, durchsichtige Plastikklammern, die in die Haustür geklemmt werden. Alternativ tut es auch ein Werbeflyer, ein Papierschnipsel, eine umgedrehte Fußmatte, Steine oder Zweige vor der Tür. Diese Zeichen dienen quasi als Abwesenheitsnotiz zum Beispiel während der Urlaubszeit. Befindet sich die Markierung beim nächsten Besuch noch an der gleichen Stelle, wissen potenzielle Einbrecher, dass die Tür in der Zwischenzeit nicht geöffnet wurde und niemand zu Hause ist.
 
Welche Geheimzeichen auch immer verwendet werden, sie sind komplett anonym und können im Gegensatz zu digitalen Medien nicht zurückverfolgt werden. Deshalb haben die Gaunerzinken noch nicht ganz ausgedient.
 

Smarte Einbrecher, WarChalking und digitaler Einbruch

Smarte Einbrecherbanden besitzen heutzutage selbstverständlich auch Smartphones, mit denen sie lohnenswerte Objekte fotografieren und sich über Messenger-Dienste dazu austauschen. Die modernste Form der Gaunerzinken ist das „WarChalking“. So wird die Markierung für offene und ungesicherte WLAN-Netzwerke an einem bestimmten Ort genannt. Die Zeichen werden mit Farb- oder Kreidezeichen (engl. „chalk“) üblicherweise an Hauswänden, auf der Straße oder an Laternenpfählen angebracht. Sie zeigen teilweise sogar die SSID sowie das WEP-Kennwort verschlüsselt an.
 
An diesen Zeichen erkennen andere technisch versierte Kriminelle, dass ein „digitaler Einbruch“ möglich ist. Dabei hacken sich die Einbrecher in das Heimnetzwerk ein und greifen so unter Umständen auf vernetzte Geräte zu. Zum einen können sie dann tägliche Gewohnheiten der Bewohner ausspionieren. Zum anderen können sie – je nach verwendetem Sicherheitsstandard – Smart-Home-Anwendungen wie Alarmsysteme, digitale Türschlösser oder automatisierte Rollladensteuerungen fremdsteuern. Auf diese Weise kommen sie ganz smart ins Haus.
 
 
 

Zeichen entdeckt – Das rät die Polizei

 
  • Sollten Sie an Ihrem Haus oder in der Nachbarschaft verdächtige Zeichen oder Gaunerzinken entdecken, fotografieren Sie die Zeichen.
  • Finden Sie andere verdächtige Markierungen wie Plastikklemmen heben Sie diese auf.
  • Informieren Sie in jedem Fall die Polizei und übermitteln Sie die Aufnahmen. Die Polizei kann einschätzen, ob es sich um Einbrecherzeichen oder einen harmlosen Kinderstreich handelt.
  • Entfernen Sie die Zeichen.
  • Treten Sie mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn in Kontakt. Häufig werden weitere Objekte in der Nähe markiert.
  • In den kommenden Tagen und Wochen sollten Sie besonders wachsam sein. Etwa wenn sich wiederholt Fremde auf ihrem Grundstück oder in der Nähe aufhalten, die nicht zu ihrem Umfeld zählen. Oder wenn immer wieder Autos kurzzeitig vor Ihrem Grundstück halten. Es könnte es sich um Personen handeln, die den Bereich ausspähen.
  • Mehr Vorsicht ist auch geboten, wenn Fremde an der Tür klingeln und sich mit gefälschten Ausweisen oder Tricks Zutritt zur Wohnung verschaffen wollen. Es könnte sich um die Späher von Einbrecherbanden handeln, die auskundschaften wollen, ob Wertsachen im Haus sind.
Wichtig: Laut Polizei soll es im Zusammenhang mit Markierungen nicht vermehrt zu Einbrüchen gekommen sein.
 

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Machen Sie es Einbrechern so schwer wie möglich. Der beste Schutz ist eine gute und funktionierende Nachbarschaft, in der man aufeinander aufpasst und gemeinsam wachsam ist. Ein Einbruch dauert durchschnittlich fünf Minuten. Schließen Sie daher immer - auch bei kurzer Abwesenheit - Türen und Fenster. Prüfen Sie Ihr Haus/Ihre Wohnung auf Einbruchsschwachstellen. Lassen Sie sich dazu auch von Fachleuten beraten. Weitere Tipps, was Sie vorbeugend tun können, um Einbrüche zu verhindern, finden Sie in unserem Blogartikel "Richtiges Verhalten zur Einbruchsprävention".
 

Wie sind Einbruchschäden versichert?

Bei einem Einbruch werden Gegenstände, die gestohlen oder durch Vandalismus beschädigt wurden, von der  Hausratversicherung  ersetzt, und zwar zum Neuwert. Das heißt, sie ersetzt den Wert, der notwendig ist, um die zerstörten oder gestohlenen Gegenstände in neuwertigem Zustand wieder zu beschaffen.

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