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    Wie Mütter fürs Alter vorsorgen können

Dresden, 08.05.2019 | (ks)
 
Haben Mütter denn nicht schon genug zu tun? Jetzt auch noch an die Rente denken und sich um Altersvorsorge kümmern, puh anstrengend! Aus eigenem Interesse sollten Mütter sich trotzdem dazu durchringen – je früher, desto besser. Die gute Nachricht ist: Der Staat greift Müttern, die es anpacken, kräftig unter die Arme.
 

Aus dem Gender Pay Gap wird der Gender Pension Gap

Der Gender Pension Gap (Rentenlücke) ist die große Schwester des Gender Pay Gap (Einkommenslücke). Frauen verdienen durchschnittlich, je nach Betrachtungsweise, entweder 6 bzw. 22 Prozent weniger als Männer. Im Alter sieht die Situation noch drastischer aus. In Deutschland haben Frauen im Ruhestand rund 60 Prozent weniger eigenes Geld zur Verfügung als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums.
 
Die Zahlen (aus 2017) der gesetzlichen Rentenversicherung belegen das Dilemma ebenfalls:
 
  • Durchschnittliche Männer-Rente: 1.043 Euro
  • Durchschnittliche Frauen-Rente:      798 Euro
 
Fassen wir zusammen: Geringere Gehälter, häufiger in Teilzeit und mehr (unbezahlte) Familienarbeit bedeutet, die gesetzliche Rente fällt mager aus. Mit der finanziellen Unabhängigkeit ist es im Alter dann oft vorbei.
 

Mütter sollten bei der Altersvorsorge an sich selbst denken

Weibliche Altersvorsorge muss einem Grundprinzip folgen: Emanzipiert denken und handeln! Zwar wird das Modell – der Mann kümmert sich ums Geld, die Frau um Kinder und Haushalt – in den neuen Bundesländern kaum praktiziert. In Sachen finanzielle Unabhängigkeit steht das "Modell Mann“ ohnehin auf wackligen Füßen. Partnerschaften gehen in die Brüche, Ehe werden geschieden, Schicksalsschläge verändern Lebenswege. #FrauMachtsSchlauer heißt die Devise und nicht nur, wenn es um Altersvorsorge geht.
 

Altersvorsorge und Kinder: So kann das gelingen

Kinderbetreuung und finanzielle Einbußen gehen häufig einher. Im Hinblick auf die Rente ist es wichtig, diese Situation richtig zu managen. Grundsätzlich gilt: Selbst die scheinbar geringsten Sparbeiträge sind besser, als gar nichts zu tun. Deshalb sollten Sie mit entsprechendem Weitblick handeln.
  • Prüfen Sie, wie schnell und in welchem Umfang Sie wieder in den Beruf zurückkehren. Mehr Erwerbstätigkeit erhöht die gesetzliche Rente und verbessert den Zugang zu betrieblicher Altersversorgung. Eine größere finanzielle Unabhängigkeit schafft zudem Spielraum für private Vorsorge.
  • Lassen Sie sich professionell beraten.
  • Setzen Sie sich frühzeitig mit Ihrer Altersvorsorge auseinander, bestenfalls gemeinsam mit dem Partner. Je länger die Ansparzeit, desto weniger müssen Sie sich finanziell anstrengen.
 

Ganz wichtig: Altersvorsorge in Erziehungszeiten beibehalten

Kümmert sich die Frau um die Kinder und hat bereits eine Altersvorsorge abgeschlossen, sollte sie diese auf keinen Fall kündigen. Sonst gehen die erworbenen Rentenansprüche und bei geförderten Riester-Renten die staatlichen Zulagen verloren. Hier finden Mütter bessere Lösungen, sollte es im Geldbeutel mal enger werden:
  • Reduzieren Sie Ihre Altersvorsorgebeiträge. Sprechen Sie dazu Ihren Versicherungsexperten an.
  • Stellen Sie Ihre Altersvorsorge beitragsfrei. Bedeutet: Sie zahlen vorübergehend keine Beiträge ein. Wenn Sie wieder arbeiten, können Sie die Einzahlungen problemlos wieder aufnehmen.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Partner, ob er Ihre Beiträge zur Altersvorsorge übernimmt – vielleicht auch nur vorübergehend. Je nach Konstellation schafft dieses Modell einen fairen Ausgleich zwischen Mutter und Vater.
 

Riester-Förderung lohnt sich vor allem mit Kindern

Wer eine geförderte Altersvorsorge hat, etwa eine Riester-Rente, sollte nach der Geburt eines Kindes auf jeden Fall seine Versicherung informieren. Der Grund: Der Staat bezuschusst die private Vorsorge mit 300 Euro pro Kind und Jahr.

Ein Rechenbeispiel zur Verdeutlichung:

  • Eine Mutter verdient 25.000 Euro brutto im Jahr
  • Für die volle Zulage müssen 4 Prozent davon in den Vertrag fließen: 1.000 Euro
  • Abzüglich Grundzulage vom Staat (175 Euro): 825 Euro
  • Abzüglich Kinderzulage vom Staat (300 Euro): 525 Euro
  • Ihr Monatlicher Sparbeitrag für die volle Förderung: 43,75 Euro
Mütter, vorausgesetzt sie sind rentenversicherungspflichtig beschäftigt, profitieren also besonders vom Riestern. Denn je geringer der Verdienst und je mehr Kinder, desto mehr gibt der Staat anteilig hinzu.
 

Was passiert mit der Riester-Rente während der Elternzeit?

Wer über eine Riesterrente verfügt, muss darauf achten, dass in der Elternzeit auch der Mindesteigenbeitrag eingezahlt wird. Nur dann profitieren Mütter von der vollen staatlichen Zulage. Im ersten vollen Jahr der Elternzeit bleibt es bei der Regelung, dass sich der Mindesteigenbeitrag am Vorjahres-Bruttoeinkommen (4 Prozent hiervon, maximal jährlich 2.100 Euro abzgl. Zulage) bemisst. Ab dem zweiten vollen Jahr Elternzeit muss nur der Sockelbeitrag in Höhe von 60 Euro gezahlt werden. Die Zahlung dieses Mindestbeitrags reicht auch im ersten Jahr nach der Elternzeit aus, denn auch dann gilt das Vorjahresein- kommen als maßgeblicher Faktor. Nach der Elternzeit, wenn wieder mehr Gehalt reinkommt, empfiehlt es sich den laufenden Vertrag mit einer Einmalzahlung aufzustocken: „So erreichen Mütter wieder ihr angestrebtes Absicherungsniveau im Alter.“
 
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