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  • Lachende Seniorin beim Wandern

    Die sichere Lebenszeit und was sie bedeutet

Dresden, 10. Juli 2025 | (ks)
 
In der Soziologie ist der Begriff der „sicheren Lebenszeit“ eng mit folgender Frage verbunden: Wie viel Lebenszeit kann ein Mensch voraussichtlich in guter Gesundheit und ohne gravierende Einschränkungen verbringen? Die allgemeine Lebenserwartung gibt an, wie alt Menschen im Durchschnitt werden. Die „sichere Lebenszeit“ rückt dagegen die Qualität dieser Jahre in den Mittelpunkt. Sie beschreibt also die Zeitspanne, in der Menschen aktiv, selbstbestimmt und weitgehend gesund leben können. Ein Thema, das immer wichtiger wird.
 

Soziologischer Kontext

Seniorin streckt beim Yoga Arm aus
Die aktuelle Lebenserwartung beeinflusst maßgeblich das Verständnis der „sicheren Lebenszeit“. Laut dem Statistischen Bundesamt lag die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2023 für Frauen in Deutschland bei rund 83 Jahren. Männer erreichen ein Alter von etwa 78 Jahren. Die Lebensspanne ist heute also deutlich länger als noch vor wenigen Jahrzehnten. Dieses Mehr an Lebensjahren (Quantität) eröffnet neue gesellschaftliche und individuelle Möglichkeiten.

Die „sichere Lebenszeit“ rückt hingegen die Qualität dieser Jahre in den Mittelpunkt. Damit ist die Zeitspanne gemeint, in der Menschen aktiv, selbstbestimmt und weitgehend gesund leben können. Und deshalb mitten im gesellschaftlichen Leben stehen. Der Begriff steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept der gesunden Lebensjahre (Healthy Life Years, HLY). In der europäischen Statistik wird es als Maß für die Zeit ohne wesentliche gesundheitliche Einschränkungen verwendet.
 

Auch die Phase der sicheren Lebenszeit wächst

Das höhere Sterbealter hat dazu geführt, dass die Altersphase ohne gesundheitliche Einschränkungen heute einen größeren Teil des Lebens ausmacht. Derzeit erreichen über 90 Prozent der Deutschen das 67. Lebensjahr. Im Durchschnitt haben sie noch rund 25 Jahre vor sich. Laut OECD-Daten können sie davon 12 gesunde Jahre nach dem Renteneintritt erwarten.
 
Wie viel der gewonnenen Lebenszeit tatsächlich gesund und selbstbestimmt genutzt werden kann, ist bedeutsam. Das betrifft jeden Menschen und die Gesellschaft als Ganzes. Modellrechnungen zu künftigen Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftigkeit gehen davon aus, dass sich die altersspezifischen gesundheitlichen Risiken im gleichen zeitlichen Ausmaß wie die Lebenserwartung nach hinten verschieben (könnten).
 

Soziologische Schlussfolgerungen

Die „sichere Lebenszeit“ beeinflusst maßgeblich individuelle und gesellschaftliche Entscheidungen:
 
  • Altersvorsorge
    Wer seine gesunde Lebenszeit unterschätzt, riskiert Versorgungslücken im Alter. Die aktive Ruhestandsphase ist mit hohen finanziellen Ansprüchen verbunden. 

  • Soziale Teilhabe
    Die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, hängt stark von der „sicheren Lebenszeit“ ab. Mit dem Anstieg der Lebenserwartung wächst der Bedarf an Maßnahmen, die die Lebensqualität im Alter sichern.

  • Sozialpolitik
    Bei der Planung von Pflege-, Gesundheits- und Rentensystemen muss das Verhältnis zwischen Gesamtlebenszeit und gesunder Lebenszeit berücksichtigt werden.
 

Sichere Lebenszeit und individuelle Altersplanung

Großeltern mit Enkelin in den Dünen
Ihre Altersplanung sollte sich nicht nur an der aktuellen und tendenziell steigenden Lebenserwartung orientieren. Also an der Frage, wie lange Sie voraussichtlich finanzielle Rücklagen benötigen werden.

Der Zuwachs an sicherer Lebenszeit hat auch Einfluss darauf, wie Sie Ihre Vorsorge für eine längere aktive Lebensphase strukturieren müssen. Damit sie zu Ihren Lebensumständen passt und Sie frei in Ihren Entscheidungen sind. Sei es bezüglich des Wohnorts im Alter, der Freizeitgestaltung, der Zeit für Enkel oder für Reisen.
 

Für eine kluge Altersvorsorge, die früh beginnt und flexibel mitwächst, sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:

  • Früh anfangen
    Je eher Sie mit der Vorsorge beginnen, desto geringer ist der monatliche Aufwand. Und desto größer Ihre Gestaltungsmöglichkeiten später.

  • Längere (aktive) Rentenphase
    Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung verbringen Sie heute deutlich mehr Jahre im Ruhestand als frühere Generationen. Das bedeutet, dass Ihre Ersparnisse und Rentenansprüche für einen längeren Zeitraum reichen müssen. Planen Sie deshalb lieber mit der Annahme, dass Sie ein hohes Lebensalter erreichen werden. So tappen Sie nicht in die Falle, dass Ihr Kapital vorzeitig aufgebraucht ist. Studien zeigen, dass viele Menschen zu pessimistisch planen und dadurch zu wenig vorsorgen. Frauen in Deutschland neigen im mittleren Alter dazu, ihre verbleibende Lebenszeit eher zu unterschätzen. Männer überschätzen sie dagegen eher.

  • Ergänzende private Vorsorge
    Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Wir leben in Zeiten, in denen das gesetzliche Rentensystem immer stärker unter Druck gerät. Die private Vorsorge wird deshalb zur tragenden Säule der Lebensplanung. Benötigt wird eine Kombination aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge. Wenn eine Lebensphase mit gesundheitlichen Einschränkungen eintritt, geht es bei der Vorsorge-Planung auch um die Qualität von Pflege.

  • Langlebigkeitsrisiko absichern
    Trotz aller Statistiken, wie alt jeder wirklich wird, bleibt ungewiss. Das macht auch so schwierig, den Ruhestand finanziell abzusichern. Schließlich sollte das Geld bis zum Lebensende reichen und nicht vorher schon zur Neige gehen. Produkte wie private Rentenversicherungen bieten eine lebenslange Auszahlung und schützen davor, dass das Geld bei einem langen Leben ausgeht.

  • Flexibilität beachten
    Da niemand genau weiß, wie alt er wird, sollten Sie Ihre Auszahlungspläne flexibel gestalten und regelmäßig überprüfen.

  • Berücksichtigen Sie steuerliche und rechtliche Aspekte
    Nutzen Sie steuerlich geförderte Vorsorge-Produkte wie die Rürup-Rente oder die betriebliche Altersvorsorge, um Ihre Rendite mit Staatlicher Unterstützung zu optimieren. Berücksichtigen Sie auch den Aspekt Pflegekosten abzusichern, etwa durch ein Pflegeversicherung.

  • Nehmen Sie professionelle Beratung in Anspruch
    Lassen Sie sich von Experten beraten, um die zu Ihnen passenden Produkte und Anlage-Strategien zu finden. Sie helfen Ihnen auch dabei, Ihre Vorsorge regelmäßig zu optimieren.
Gruppe von Senioren schaut auf eine Bergkulisse

Zwar zeigt sich, dass nicht alle gewonnenen Jahre frei von gesundheitlichen Einschränkungen sind. Die Herausforderung bleibt, die Phase der tatsächlichen „sicheren Lebenszeit“ weiter zu verlängern. Ziel ist es doch, möglichst viele Jahre in Gesundheit und Selbstbestimmung zu verbringen. Die aktuelle Lebenserwartung bildet dabei den Rahmen. Innerhalb dessen müssen Politik, Gesellschaft und jeder Einzelne planen und handeln.

Zwei Männer und ein Junge angeln gemeinsam

Altersvorsorge und Vermögen

Ihre Altersvorsorge gestalten Sie individuell und flexibel. Von der späteren Rentenzahlung versteuern Sie nur einen geringen Anteil. Bei Kapitalzahlungen ist die Hälfte der Erträge meist steuerfrei. Da lohnt sich das Sparen.

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