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    Vermögensbarometer 2023 - Hoffnung auf Besserung steigt

Dresden, 3. November 2023 | DSGV/(ks)
 
Noch immer belasten Krisen die finanzielle Zufriedenheit – aber die Hoffnung auf Besserung steigt wieder. Das ist eine Erkenntnis des Vermögensbarometers 2023. Dabei handelt es sich um eine bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage unter der deutschen Bevölkerung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Sie wird jährlich zum Weltspartag veröffentlicht. Die Studie analysiert die finanziellen Befindlichkeiten der Deutschen unter dem Einfluss äußerer Rahmenbedingungen wie Wirtschaftsentwicklung, Inflation und Krisen. Weitere Ergebnisse lesen Sie in diesem Blogartikel.

Kurze Zusammenfassung der diesjährigen Ergebnisse

Zwei zentrale Erkenntnisse des diesjährigen Vermögensbarometers sind:
 
  1. Die finanzielle Zufriedenheit der Menschen in Deutschland wird von den anhaltenden Krisen und geopolitischen Spannungen bestimmt. Aktuell fühlen sich nur noch 34 Prozent der Deutschen finanziell gut oder sehr gut aufgestellt. 2022 waren es 38 Prozent und 2021 sogar 43 Prozent.

  2. Aber: Die Menschen blicken optimistischer in die Zukunft als noch 2022. Bereits für die kommenden sechs Monate erwartet jeder Fünfte eine Verbesserung seiner finanziellen Situation, wie die Umfrage zeigt. Das gilt vor allem für die jüngere Generation. 42 Prozent der 14- bis 29-Jährigen rechnen mit einer Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Für die kommenden zwei Jahre gehen sogar 63 Prozent von einer Verbesserung aus.
 

Viele Menschen müssen oder wollen Geld einsparen – beim Einkaufen, beim Heizen, beim Reisen

Anhaltende Preissteigerungen führen zu einem Umdenken beim Einkaufen. In diesem Jahr geben mittlerweile 71 Prozent der Befragten an, in ihrem Alltag mehr oder weniger auf Dinge verzichten zu müssen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Personen mit einem kleineren Haushaltsnettoeinkommen von 1.000 bis 2.000 Euro sind stärker von den Preissteigerungen betroffen.
 
Beim Thema Inflation bleiben die Befragten kritisch. Über alle Altersgruppen hinweg sehen sie negative Auswirkungen der Preissteigerungen (85 Prozent). Das sind vier Prozentpunkte weniger als 2022. Um genau diesen Anteil ist die Gruppe der „Neutralen“ gewachsen. Verschwindend gering ist die Gruppe der Optimistinnen und Optimisten, die in der nächsten Zeit mit einer Entspannung bei der Inflation rechnen (zwei Prozent).
 
Steigende Preise führen nicht nur zu Verzicht. Die Menschen werden generell vorsichtiger in ihrem Konsumverhalten. 61 Prozent antworteten „Ich habe in den letzten zwölf Monaten meinen Konsum eingeschränkt“. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2005. Konsumzurückhaltung ist dabei kein Phänomen der unteren Einkommensgruppen. Auch in der Gruppe mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 bis unter 4.000 Euro schränken 58 Prozent ihren Konsum ein.
 

Immer weniger Menschen können Geld ansparen – Anteil derer, die kein Geld zur Seite legen können, steigt

Nur 29 Prozent der Befragten sparen feste monatliche Beträge. Jeder Fünfte spart nicht oder kann nicht sparen. Seit 2021 ist der Anteil der Nichtsparerinnen und Nichtsparer kontinuierlich von 15 auf nunmehr 20 Prozent gestiegen. Der DSGV sieht darin eine bedenkliche Entwicklung, auch mit Blick auf die private Altersvorsorge.
 

Parallel zum Sparverhalten zeigen sich bei der finanziellen Planung des Ruhestands Veränderungen – und Verschlechterungen

Immer mehr Menschen sehen sich finanziell nicht in der Lage, etwas für ihre eigene Altersvorsorge zu tun. Oder sie sorgen sich, dass ihre bereits getroffenen Maßnahmen nicht für einen sorglosen Lebensabend ausreichen werden.
 
Selbst bei den Menschen, die Geld für den Ruhestand zurücklegen können, ist eine negative Entwicklung zu beobachten. 2022 gaben noch 61 Prozent der Befragten an, Maßnahmen für die Altersvorsorge bereits ergriffen zu haben oder dies zu planen. 2023 waren es mit 58 Prozent drei Prozentpunkte weniger.
 
 
Auch die Beträge, die fürs Alter zurückgelegt werden, werden tendenziell kleiner. 22 Prozent der Befragten sparen nur niedrige Summen bis maximal 50 Euro. Allerdings können 31 Prozent der Befragten bis zu 250 Euro monatlich für die Altersvorsorge aufbringen und 11 Prozent Beträge über 250 Euro.
 

Was sind die Gründe für die Zurückhaltung bei der Altersvorsorge?

42 Prozent aller Befragten haben, wie die obige Grafik zeigt, noch nichts für ihre finanzielle Absicherung getan. In den letzten Jahren lag es vor allem am Zeitmangel. In diesem Jahr ist der häufigste Grund die finanzielle Situation: 2023 sagen
 
  • 18 Prozent „ich habe zu wenig Geld/Einkommen, um für die Altersvorsorge zu sparen“.
  • 15 Prozent (an zweiter Stelle) treffen die Aussage „bin noch jung/habe kein eigenes Einkommen“.
 

Unsicherheit, ob Altersvorsorge reichen wird – Sorgen in den unteren Einkommensgruppen

Beim Thema Altersvorsorge bleiben die Deutschen unsicher. 38 Prozent der Befragten haben die Sorge, dass sie mit den bereits realisierten und geplanten Maßnahmen „auf keinen Fall“ oder „wahrscheinlich nicht“ die gewünschte finanzielle Absicherung im Alter erreichen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2022.
 
Auf einem guten Weg sehen sich 37 Prozent der Befragten. Das sind drei Prozentpunkte weniger als 2022. Sie glauben, dass sie ihr Ziel auf jeden Fall/wahrscheinlich erreichen werden.
 
 
Insbesondere Haushalte mit niedrigem Haushaltsnettoeinkommen beurteilen ihre bereits getroffenen Vorsorgemaßnahmen skeptisch. 59 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro und 54 Prozent mit einem Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 2.000 Euro glauben „auf keinen Fall/wahrscheinlich nicht“, dass ihre bereits getroffenen und geplanten Maßnahmen für einen sorgenfreien Ruhestand ausreichen.
Unser Tipp: Staat und Arbeitgeber helfen beim Aufbau Ihrer Altersvorsorge. Sichern Sie sich das Maximum an möglichen staatlichen Förderungen. Versicherungsexperten unterstützen Sie gern dabei.

Wunsch nach eigener Immobilie ungebrochen – Investitionsstau bei energetischen Sanierungen

Der Wunsch nach einer eigenen Immobilie ist ungebrochen: 31 Prozent der 20- bis 50-jährigen ziehen den Erwerb in Betracht. 57 Prozent der Befragten, die keinen Immobilienkauf planen, fehlt dafür das nötige Eigenkapital. Jedem Fünften sind schlichtweg die Preise zu hoch.
 
Bei der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien zeichnet sich ein Sanierungsstau ab: 82 Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer, die noch nicht saniert haben, planen dies auch nicht für die Zukunft.
 
  • Knapp der Hälfte der Befragten fehlt das notwendige Eigenkapital.
  • 41 Prozent sind nicht von den Vorteilen energetischer Sanierungen überzeugt.
  • Weitere 21 Prozent vermissen eine staatliche Förderung.
Weitere Gründe sind:
 
Immerhin: Rund zwei Drittel haben bereits Dach- und Fassade gedämmt oder Fenster ausgetauscht. Die Hälfte derjenigen, die noch sanieren wollen, planen den Einbau einer Photovoltaik-Anlage. Jeder Fünfte denkt über eine Wärmepumpe nach.

Einige Ergebnisse für Sachsen

Und wie bewerten speziell die Sächsinnen und Sachsen ihre finanzielle Situation? Unterscheidet sie sich von anderen Bundesländern?
 
Finanzielle Gegenwartszufriedenheit: 33 Prozent der Sachsen beurteilen ihre momentane finanzielle Situation mit gut. 38 Prozent sagen geht so. Die Werte liegen im Bundesdurchschnitt. Für 30 Prozent ist die Finanzlage eher schlecht, etwas mehr als im Bundesdurchschnitt.
 
 
Verzicht und Konsumverhalten:
72 Prozent der befragten Sachsen mussten aufgrund der Preissteigerungen im normalen Alltagsleben in größerem (26 Prozent) und kleinerem (46 Prozent) Umfang auf etwas verzichten.
 
 
Es ist jedoch nicht nur ein Verzicht im Alltagsleben. Die Mehrheit der Sachsen reagiert auf die anhaltenden Krisensituationen mit einer Änderung ihres Konsumverhaltens. Mit 64 Prozent liegt der Anteil derer, die weniger konsumieren leicht über dem Bundesdurchschnitt. Ganze vier Prozent haben ihr Ausgabenverhalten nicht geändert.
 
 
Finanzieller Zukunftsoptimismus: 27 Prozent der sächsischen Bevölkerung gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwei Jahren verbessern wird. Das sind sechs Prozent weniger Optimisten als der Bundesdurchschnitt. Noch mehr Sachsen, nämlich 32 Prozent erwarten eine Verschlechterung. 41 Prozent sehen sich in zwei Jahren bezüglich ihrer Finanzen da, wo sie heute sind - unverändert.
 
 
Das vollständige Vermögensbarometer 2023 können Sie sich auf der Website des DSGV ansehen und herunterladen.
 
Zur Umfrage
Das Vermögensbarometer wird seit 2005 erhoben. In der Zeit vom 27. Juni bis zum 17. Juli 2023 hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des DSGV bundesweit mehr als 4.800 Menschen ab dem Alter von 14 Jahren online befragt. Auf jedes Bundesland entfallen mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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