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  • Handy sendet Signal zu anderem Handy

    Was Sie zur Corona-Warn-App wissen sollten

Dresden, 25.06.2020 | (ks)
 
Seit letzter Woche (16. Juni) steht die lang diskutierte Corona-Warn-App für Deutschland zum Download zur Verfügung. Initiatoren sind der Bund und das Robert-Koch-Institut (RKI). Um die 20 Millionen Euro soll die Entwicklung gekostet haben. Die App ist trotzdem kostenlos und das Herunterladen und die Nutzung, auch die Meldung einer Corona-Infektion, sind freiwillig. Niemand wird mit der App zu irgendetwas gezwungen. Eine Woche nach dem Start liegt die Zahl der Downloads bei mehr als 12 Millionen (Stand 23. Juni).
 

Viele Nutzer - hohe Wirksamkeit

Gemeinsam Corona bekämpfen steht als Erstes auf dem Display, wenn man sich die Tracing-App herunterlädt. Denn das Nutzen der App dient dazu, Infektionsketten schnell nachverfolgen zu können. Ob das auch wirklich funktioniert, hängt von den Nutzerzahlen ab. Bisher kursierte die Zahl, die App mache nur Sinn, wenn 60 Prozent der Bevölkerung sie installiert hat. Wissenschaftler der Universität Oxford haben dazu statistische Modelle erstellt. Ihr Fazit: "Die Corona-App fangt an zu wirken, sobald 15 Prozent mitmachen."  Mit den über 12 Millionen Downloads sind diese 15 Prozent erreicht, aber jeder Nutzer mehr, macht die App effektiver. 
Hier haben wir einige Informationen zur Corona-Warn-App für Sie zusammengestellt:

Wie funktioniert die Tracing-App?

Die Corona-App arbeitet nicht mit einer Ortung des Handys, sondern basiert auf dem Prinzip einer sogenannten Begegnungserkennung. Das heißt, es geht darum, mithilfe des Funkstandards Bluetooth Low Energy (BLE) des Handys zu erkennen, wie nah und wie lange zwei Nutzer in Kontakt standen. Dafür muss die App auf beiden Geräten installiert sein. Die Tracing-Daten werden hierbei dezentral gespeichert. Ortsdaten und Namen der Kontaktpersonen werden nicht erfasst. Bei einem Kontakt werden lediglich anonymisierte Zahlencodes zwischen den beiden Smartphones ausgetauscht und lokal gespeichert. Erkrankt ein Nutzer am Coronavirus, wird nach expliziter Zustimmung des bestätigten Corona-Infizierten eine Warn-Nachricht an alle App-Nutzer gesendet, mit denen der Erkrankte in den letzten 14 Tagen Kontakt hatte.
 

Vier Schritte für mehr Sicherheit

Grafik: Robert-Koch-Institut (RKI)  
 

Wie zuverlässig warnt die App?

Die Entfernung zwischen zwei Geräten wird mithilfe des Funkstandards Bluetooth Low Energy (BLE) ermittelt. Tatsächlich wird der Abstand eher geschätzt als gemessen: Je nach Smartphone-Modell unterscheidet sich die Signalstärke, in der Hand funkt das Handy anders als in der Hosentasche. Außerdem können Glasscheiben, Wände und andere Hindernisse das Ergebnis beeinflussen. Im Prinzip kommt es nicht auf den genauen Abstand an, sondern ob er über oder unter zwei Metern lag. Auf Grundlage von drei sogenannten Dämpfungsbereichen und der Dauer des Kontakts berechnet die App ein Infektionsrisiko. Laut Experten wird der Erfolg der App auch davon abhängen, ob es gelingt, BLE passgenau zu konfigurieren. Warnt die App zu selten, bringt sie nichts. Kommen zu viele Push-Nachrichten, nehmen Nutzer sie irgendwann nicht mehr ernst.
 

Wie sicher ist die App?

Experten bescheinigen der App einen hohen Sicherheits- und Datenschutzstandard. Sie funktioniert mit modernster Verschlüsselungstechnologie, weshalb keine Daten abgegriffen werden können. Wichtig ist, dass die installierte App auf keine anderen Daten zugreift, die auf sich auf dem Smartphone befinden. Um die Anonymität zusätzlich zu gewährleisten, bleiben die anonymen IDs der Nutzer nicht gleich, sondern werden regelmäßig neu generiert. Die Berechnung des Infektionsrisikos findet ausschließlich lokal auf dem Smartphone statt - das heißt, die Daten werden offline verarbeitet. Das ermittelte Infektionsrisiko wird ebenfalls ausschließlich in der App gespeichert und an keine anderen Empfänger (auch nicht an das Robert-Koch-Institut, Apple oder Google) weitergegeben.
 
Zusätzlich liegt der gesamte Quellcode offen. Datenschützer und IT-Sicherheitsforscher können also unabhängig überprüfen, wie die App funktioniert, welche Daten übertragen werden und ob es Schwachstellen gibt. Die meisten Experten halten den bislang veröffentlichten Programmcode für solide und sicher. 
 

Welche Daten erfasst die App?

Die Corona-Warn-App erfasst keine Informationen, die es dem Robert-Koch-Institut oder anderen Nutzern ermöglichen, auf Ihre Identität, Ihren Gesundheitsstatus oder Ihren Standort zu schließen. Um die Anonymität zusätzlich zu gewährleisten, bleiben die anonymen IDs der Nutzer nicht gleich, sondern werden regelmäßig neu generiert.
Zugriffsdaten:
    • IP-Adresse
    • Datum und Uhrzeit des Abrufs (Zeitstempel)
    • übertragene Datenmenge (bzw. Paketlänge
    • Meldung über erfolgreichen Abruf
    • anfragende Domain
    • verwendetes Betriebssystem
    • Gerätetyp (Smartphone), der Hersteller und das Modell Ihres Smartphones (z. B. „iPhone 7“ oder „Galaxy“)
Begegnungsdaten:
    • Datum des Kontakts
    • Dauer des Kontakts
    • Bluetooth-Signalstärke des Kontakts
Gesundheitsdaten:
    • Wenn die Risiko-Ermittlung erkennt, dass Sie möglicherweise Kontakt zu einer Person hatten, die sich mit dem Corona-Virus infiziert hat.
    • Wenn Sie einen Test registrieren.
    • Wenn Sie ein positives Testergebnis teilen.

Wo bekommt man die App?

Die Corona-Warn-App ist für Android und Apple im Play-Store erhältlich. Nutzer sollten die Anwendung ausschließlich aus den offiziellen App-Stores von Apple und Google herunterladen und darauf achten, keine Fake-Apps von Drittentwicklern zu erwischen, die Daten abgreifen wollen.
 

Auf welchen Smartphones läuft die App?

Es gibt alte Geräte, die neue Dienste von Apple und Google nicht unterstützen, die für das Funktionieren der App notwendig sind. Die App läuft auf iOS-Smartphones ab dem iPhone 6s unter iOS 13.5, bei Android-basierten Smartphones ab Android 6. Außerdem werden unter Android die Google Play Services benötigt. Einige chinesische Smartphones laufen wegen des US-Handelsembargos ohne Google-Software und eignen sich deshalb nicht für die App. Der Technik-Konzern Huawei hat ein Update durchgeführt, mit dessen Hilfe auch auf den Google-freien Smartphones die Nutzung der App möglich sein soll.
 
Experten schätzen, dass zwischen zehn und 20 Prozent aller im Einsatz befindlichen Smartphones in Deutschland nicht die Mindestvoraussetzungen erfüllen. "Die Bundesregierung steht im Austausch mit Apple und Google, um über eine Lösung zu sprechen", teilte das Robert Koch-Institut mit. Ziel ist, die Menschen in Deutschland, die noch über ein älteres Smartphone verfügen, nicht von der Verwendung der App auszuschließen.
 

Was soll die App bringen?

Die App ist ein Online-Baustein um Corona zu bekämpfen, in dem sie hilft, dass sich Infektionen durch schnelle Nachverfolgung nicht weiter ausbreiten. Sie ist ein Risiko-Ermittler, kein App-Heilmittel. Als eine Maßnahme reiht sie sich ein in andere Maßnahmen, die das Bundesgesundheitsministerium unter der AHA-Formel empfiehlt: Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Alltagsmasken tragen. In Anbetracht der befürchteten zweiten Infektionswelle kann sie dazu beitragen, soviel Normalität in der Corona Pandemie wie möglich zu bewahren, solange es keine Impfung gibt.
Übrigens:
Solche kleinen Applikationen sind für die meisten von uns im Alltag nützliche Helferlein. Meist haben wir davon ziemlich viele auf dem Smartphone. Sie machen das Leben nicht nur einfacher, sondern auch sicherer.
 
Kennen Sie eigentlich schon unsere MehrWetter-App? Die verrät Ihnen zum Beispiel, ob Sie bei einer Wanderung die Regenjacke einpacken müssen. Sie brauchen nur Ort und Zeit einzugeben und werden mit lokalen Wetterprognosen versorgt. Wichtig ist die Warn-App vor allem dafür, schwere Unwetter wie Starkregen anzukündigen, damit Sie sich rechtzeitig vorbereiten und schützen können. Und mit der Service-App haben Sie quasi alle Online-Angebote der Sparkassen-Versicherung immer in der Hosentasche. Man weiß ja nie …

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