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  • Klimawandel: Dürre und grünes Wachstum

    Nachgefragt beim Experten: Warum der Klimawandel Wetter macht

Dresden, 15. Juni 2023 | (ks)
 
Im vergangenen außergewöhnlich milden und schneearmen Winter haben sich wenigstens die Befürchtungen eines Engpasses bei fossilen Brennstoffen nicht bewahrheitet. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 war er +2,64 Grad wärmer. Nun fragen wir uns, ob uns nach 2018, 2019, 2020 und 2022 wieder ein schweißtreibender Dürresommer bevorsteht. Die Schäden für die Natur und die Landwirtschaft wären immens. Keine Frage, hier treiben keine vereinzelten Wetterkapriolen ihr Unwesen. Das alles sind Folgen des weltweit voranschreitenden Klimawandels. Den bekommt auch Sachsen zu spüren.
 

Kleiner Exkurs zum Klimawandel in Sachsen

So geht das Fachzentrum Klima des Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie davon aus, dass sich folgende Entwicklungen in den nächsten Jahren noch schneller fortsetzen:
       
    • Die regionale Klimaentwicklung ist zunehmend von einem Erwärmungstrend überlagert mit weitreichenden Auswirkungen.
    • Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass witterungsbedingte Extreme häufiger, gleichzeitig und länger anhaltend auftreten.
    • Infolge der höheren Temperaturen werden vor allem in den Monaten April, Mai und Juni die Niederschlagsmengen abnehmen. Gleichzeitig wird es in den Sommermonaten Juli bis September mehr Niederschläge geben, insbesondere auch, weil es häufiger zu heftigen Starkregenereignissen kommen wird.
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Hier finden Sie ausführliche Informationen zum Klimawandel in Sachsen:
 
 
Weshalb der Klimawandel Wetterveränderung bedeutet und warum verlässliche Unwetterwarnungen wichtig sind, erläutert Manfred Spatzierer, Geschäftsführer und leitender Meteorologe bei UBIMET, im Interview mit dem Verband der öffentlichen Versicherer.
Das Unternehmen UBIMET ist der Wetterdatenlieferant für die Unwetterwarn-App der öffentlichen Versicherer, die MehrWetter-App. Auch die Sparkassen-Versicherung Sachsen bietet sie zum Download auf ihrer Website an.

Drei Fragen an den UBIMET-Meteorologen Manfred Spatzierer …

Wie hängen Klima und Extremwetter zusammen?

Kurz gesagt: Das Wetter ist der aktuelle Zustand der Atmosphäre, wie etwa Regen, Bewölkung, Wind und die Temperatur. Klima ist das langfristige Wettermuster in einem bestimmten Gebiet, das sich aus mittleren Wetterzuständen ergibt. Das ist beispielsweise die durchschnittliche Temperatur über einen längeren Zeitraum ermittelt oder der Mittelwert des Niederschlages. Das Klima beschreibt, was in diesem Gebiet als "normales Wetter" inklusive typischer Schwankungsbreiten angesehen werden kann. Es wird auf der Grundlage jahrzehntelang gemessener Wetterdaten aus der Vergangenheit bestimmt. "Klimawandel" ist das, was wir erleben, wenn neu gemessene Klimadaten beginnen, sich von den Mess- und Durchschnittswerten der Vergangenheit zu unterscheiden - und zwar nicht nur an ein paar Tagen, sondern in Form einer systematischen, langjährigen Veränderung. Das heißt: Klimawandel bedeutet auch Wetterveränderung - das Klima besteht nun aus anderen Wetterzuständen.
 

Haben wir mit mehr Extremwetterereignissen zu rechnen?

Dass sich das Klima verändert, ist an einer Vielzahl von Messzeitreihen deutlich erkennbar. So ist die mittlere Lufttemperatur in Deutschland im letzten Jahrhundert um knapp ein Grad gestiegen. Zudem ist besonders seit den 1990er-Jahren ein starker Anstieg zu beobachten. Als „Wetter“ spürbar wird dies für uns unter anderem durch den Hitzesommer 2022 oder die milden Temperaturen zum Jahreswechsel 2022/2023 mit Höchsttemperaturen bis zu 25 Grad in Europa. Der Klimawandel zeigt sich aber auch in Form von kurzfristigen extremen Wetterereignissen – und diese nehmen in Anzahl und Intensität vermutlich zu. Nur ein Beispiel: Höhere Temperaturen bei ungünstigen Wetterlagen führen zu mehr Schwergewittern in den Sommermonaten. Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und insgesamt sind die atmosphärischen Voraussetzungen für starke Gewitter häufiger gegeben als früher. Massive Schäden durch schwere Windböen, Starkregen und großem Hagel sind die Folge.
 

Wie kann UBIMET Unwetter besonders zuverlässig prognostizieren?

Wir betreiben seit fast zwanzig Jahren eine eigene Unwetterzentrale und verbessern kontinuierlich das Warnsystem für höchste Prognosequalität. Um Extremwetterlagen frühzeitig zu erkennen, behalten unsere Meteorologen rund um die Uhr die neuesten Wettermodellläufe im Blick und kontrollieren den aktuellen Wetterzustand mithilfe von beispielsweise Wetterstationsdaten, Satellitenbildern und Radardaten. Letztendlich leistet die Erfahrung eines Meteorologen eine entscheidende Qualitätssteigerung, etwa durch das Wissen über lokale Wettereffekte in bestimmen Gebieten. 
 
Die Unwetterwarnungen werden zudem anhand des aktuellen Schaden-/Gefahrenpotenzials ausgegeben: Ein früher Herbst­sturm bei noch voller Belaubung der Vegetation bedeutet ein höheres Schaden-/Gefahren­potenzial als der gleiche Sturm zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst/Winter. Erhalten Empfänger zuverlässig nur dann eine Warnung, wenn an „ihrem Ort“ ein akutes Gefahrenpotenzial besteht, können diese durch einfache Maßnahmen wie lose Gegenstände sichern, Fenster schließen oder das Auto in die Garage fahren, Schäden an ihrem Hab und Gut gezielt verhindern.

Naturgefahren kennen - sich vor Naturgefahren schützen

Auf der Website der Sparkassen-Versicherung Sachsen finden Sie Tipps zum richtigen Versicherungsschutz, zur Vorsorge und zum richtigen Verhalten bei Unwettern.
 
Wissenswertes rund um Naturgefahren und Elementarschutz finden Sie auch in folgenden Blogartikeln:

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