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  • Mann steht am Grill und wendet Gemüsespieße.

    7 Sicherheitstipps fürs Grillen

Dresden, 15.07.2021 | (ks)
 
73 Prozent der Deutschen finden, ein Sommer sei kein richtiger Sommer, wenn nicht (oft) gegrillt wird. Grillen vereint Gaumenfreuden und Geselligkeit unter freiem Himmel. Längst ersetzt die Brutzelei dem modernen Mann die Mammutjagd. Die Besten beherrschen den größten Grill. Die Grillzange wird so virtuos geschwungen wie einst der Speer. Die Fleischbeschaffung ist zur Glaubensfrage "Wo kauft man?" und die Fleischbebräunung zur Kunstform avanciert. Sommerliches Schöner-Grillen-Ambiente und kreatives Salat-Beiwerk runden das Feuer-Kohle-Event ab.
 
Alles geübte Routine? Genau das kann gefährlich werden. Für den unbeschwerten Grillspaß ohne Verletzungen oder Brandschäden sollten Sie immer wieder den Sicherheitsaspekten genauso viel Aufmerksamkeit schenken wie den Grillrezepten. Nachfolgend ein Überblick:

#1: Sicheren und geeigneten Standort für den Grill wählen

  • Nur im Freien grillen – unabhängig davon, ob Holzkohle oder Gas.  Neben der Brandgefahr und dem Qualm besteht eine Vergiftungsgefahr. Beim Grillprozess entsteht giftiges Kohlenmonoxid, ein geruch- und geschmackloses Gas. In Räumen, aber auch in Garagen, Grillhütten oder unter Sonnenschirmen und Markisen ist das wegen der Gasansammlungen besonders gefährlich. Besonders tückisch ist eine Kohlenmonoxid-Vergiftung bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Erste Anzeichen für eine Vergiftung beispielsweise Müdigkeit und Schwindel können dann nicht entsprechend gedeutet werden.
  • Geeigneten Standort wählen wie ebene Rasenfläche oder Steinplatten, auf dem der Grill kippsicher steht.
  • Im Fachhandel oder online sind als rutschfeste Unterlage auch spezielle Bodenschutzplatten (Grillmatten) in verschiedenen Größen erhältlich.
  • Windgeschützten Standort wählen, sodass aufwehende Glut keinen Brand verursachen und Menschen sowie Tiere verletzen kann.
  • Der Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien wie Hecken, Büschen, Bäumen, Sonnenschirmen, Girlanden, Gartenmöbeln sollte mindestens drei besser fünf Meter betragen.
  • Feuerlöscher/Löschdecke für den Fall der Fälle in der Nähe bereithalten.

#2: Grill ständig beaufsichtigen

  • Grill nie unbeaufsichtigt lassen – Kinder können ihn beim Spielen schnell umstoßen und schwere Verbrennungen davontragen. Darüber hinaus sind Kinder meist fasziniert von offenem Feuer, ohne die Gefahren dahinter einschätzen zu können. Auch Haustiere könnte der Duft von Grillgut dazu verführen, sich Fleisch vom Rost zu klauen mit entsprechender Verletzungsgefahr.
  • Eine Brandgefahr, falls glühende Kohle vom Grill fällt, lässt sich unter Aufsicht rechtzeitig erkennen.

#3: Sichere Kleidung zum Grillen tragen

  • Kleidung aus leicht entflammbaren Materialien wie Polyester, Mischgeweben und anderen Synthetik-Stoffen meiden.
  • Eine synthetikfreie Grillschürze schützt vor Hitze, Funkenflug und Fettspritzern.
  • Grillhandschuhe schützen zusätzlich vor Verbrennungen.
  • Grillgäste in lockerer, wallender Sommerkleidung vom Grill fernhalten.

#4: Sicheres Anzünden des Grills

  • Verwenden Sie nur handelsübliche Anzündhilfen in flüssiger oder fester Form. Biologische Grillanzünder auf rein pflanzlicher Basis sind geruchsarm, zünden sicher, sauber und ohne Verpuffung. Sie lassen sich auf Holz­kohle leicht anzünden und verbrennen zudem qualm­frei und geruchs­arm.
  • Spiritus, Benzin oder andere hochentzündliche Flüssigkeiten sind ein No-Go. Diese können Gase bilden und unkontrollierbare Verbrennungen durch Stichflammen, einen Feuerball oder eine Feuerwand verursachen.
  • Benutzen Sie flüssige Grillanzünder auf keinen Fall zur nachträglichen Beschleunigung des Anfeuerns.
  • Sorgen Sie dafür, dass Flaschen mit Anzündflüssigkeiten außer Reichweite von Kindern sind. Diese könnten sie mit Getränkeflaschen verwechseln. Schwere Vergiftungen und Atemstörungen (bei paraffinhaltigen Flüssiganzündern) können die Folge sein.

#5: Sicherheitstipps für den Gasgrill

  • Lesen Sie sich vor der ersten Inbetriebnahme die Herstellerhinweise gründlich durch.
  • Schließen Sie die Gasflasche korrekt an. Entsprechende Anleitungen finden sich auch im Internet.
  • Die Gasflasche muss in einem einwandfreien Zustand sein und zum Gasgrill-Gerät passen sowie mit dem Schlauch und dem Verbindungsstück (Druckminderer) kompatibel sein. Sie sollten nur die vom Hersteller empfohlenen Gasflaschen oder Gaskartuschen nutzen. Ansonsten kann es zu einem gefährlichen Austreten von Gas kommen.
  • Gasflaschen sollen an einem geschützten Ort aufbewahrt werden und dürfen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
  • Warten und reinigen Sie den Gasgrill regelmäßig.
  • Lagern Sie keine entzündlichen Flüssigkeiten und Materialien in der Nähe des Grills.
  • Entzünden Sie die Flamme nur bei offenem Deckel. Andernfalls könnte sich unter dem Deckel Gas ansammeln und explodieren.
  • Halten Sie beim Anzünden möglichst viel Abstand ein.
  • Falls ein Fettbrand entsteht (kommt selten vor), Gas abdrehen, Deckel öffnen, damit das Fett abbrennen kann. Nur mit einem Feuerlöscher der Brandklasse "F" löschen.

#6: Erste Hilfe bei Grillunfällen

  • Sollten Gegenstände oder Kleidungsstücke Feuer fangen – Ruhe bewahren.
  • Flammen brennender Kleidung zügig mit Wasser, Decken, Jacken oder durch Wälzen am Boden löschen. Hindern Sie die betroffene Person daran, panisch wegzulaufen. Die Luftbewegung würde die Flammen nur weiter entfachen.
  • Wenn möglich, verbrannte Kleidung entfernen und Brandwunden fünf bis zehn Minuten mit kaltem Wasser kühlen. Achtung: Kleidung nicht entfernen, wenn sie an der Haut haftet.
  • Achten Sie darauf, dass betroffene Personen und insbesondere Kinder durch das Kühlen der Wunden nicht komplett unterkühlen. Bei Verletzungen, die schwerwiegender sind oder mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche betreffen, wird vom Kühlen wegen der Unterkühlungsgefahr generell abgeraten.
  • Bei schweren und großflächigen Verbrennungen Rettungsdienst 112 rufen oder in die Notaufnahme fahren.

#7: Grillasche und Kohlereste richtig entsorgen

Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS) wird die Glühzeit von Grillasche und Kohleresten oft unterschätzt. Diese können sehr lange eine so hohe Temperatur halten, dass dadurch andere Materialien in Brand geraten könnten. Wie hoch die Temperatur steigt und wie lange es dauert, bis sie wieder auf ungefährliche Werte absinkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem vom Grill, der Kohleart und der verwendeten Kohlemenge.
 
Ob sich in der Asche und den Kohleresten noch Glut befindet, ist auch beim Entsorgen in die Mülltonne oder Umfüllen in einen Müllbeutel nicht unbedingt zu erkennen. Häufig dauert es viele Stunden, bis sich aus einem Glimmbrand ein Flammenbrand entwickelt. Für die Experten des IFS ist ein solches Feuer, ausgehend von glimmender Glut in der Mülltonne ein Klassiker der Brandursachenermittlung.
 

Sichere Expertentipps des IFS:

  • Nach dem Grillen eine Abkühlzeit von bestenfalls drei Tagen einhalten. Weil Brandursachenermittler schon vieles gesehen haben, weisen sie darauf hin, dass der Grill selbst suboptimal zum Auskühlen geeignet ist. Ein kräftiger Windstoß oder neugierige Tiere haben schon manchen Grill zu Fall gebracht. Wenn dabei Glut auf Holzdielen, den Gartenmöbeln oder an der mit brennbaren Baustoffen verkleideten Wand landet, kann das Unglück seinen Lauf nehmen. Am sichersten sollte die Grillasche in einem nicht brennbaren Behälter mit Deckel zwischengelagert werden.
  • Alternativ können Kohle und Asche auch mit reichlich Wasser abgelöscht werden. Wobei mit reichlich ein Durchtränken der Reste gemeint ist, was eine ziemliche, aber mit Sicherheit abgelöschte Aschepampe ergibt.
 

Welche Versicherungen zahlen bei Grillunfällen?

Passiert trotz aller Vorsicht ein Unfall, kommen drei Versicherungen für Schäden auf:
 
 
Alle Grillfans werden es wissen, was ein unbekannter Autor so ausgedrückt hat: "Grillsport ist die effektivste Methode um Fett zu verbrennen." In diesem Sinne – Sport frei und guten Appetit! 

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