-
Studie: Das sagen KMU zum Thema Versicherungen
Wie steht es um das Thema Versicherungen bei jungen Unternehmen und etablierten KMU in Deutschland? Eine zentrale Erkenntnis: An Informationen und Versicherungsangeboten mangelt es nicht. Aber eine professionelle Beratung durch einen Experten, eine Expertin vor Ort ist den Unternehmerinnen und Unternehmern beim Thema betriebliche Versicherungen sehr wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Betriebliche Altersvorsorge, Unternehmerschutz, Cybersicherheit - Sind junge Unternehmen und etablierte KMU richtig beraten und versichert?“ der öffentlichen Versicherer.
Zentrale Erkenntnisse der Studie:
- Wissensstand: Über 90 Prozent der Jungunternehmen und 86 Prozent der etablierten Unternehmen fühlen sich gut über relevante Unternehmensversicherungen informiert. Allgemein informiert zu sein, reicht den Befragten jedoch kaum aus, um eigenständige Entscheidungen bei der Auswahl von Firmenversicherungen zu treffen. 67 Prozent der Gründer junger Unternehmen und 42 Prozent der Entscheider etablierter Unternehmen schließen keine Versicherung eigenständig ab. Sich einen guten Überblick über die Unternehmensversicherungen zu verschaffen, fällt 62 Prozent der Gründer und 41 Prozent der etablierten Unternehmen schwer. Mehr als die Hälfte der Gründer gibt zudem an, schlicht nicht genügend Zeit zu haben, um sich intensiver mit dem Thema Gewerbeversicherungen auseinanderzusetzen.
- Risiken: 67 Prozent der etablierten KMU schätzen Hacker- oder Virenangriffe als größtes Risiko ein. Junge Unternehmen halten den Diebstahl von Betriebsmitteln und Produkten mit 60 Prozent für das wahrscheinlichste Risiko. Um sich gegen Risiken abzusichern, gehören Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherungen zu den Klassikern im Versicherungsportfolio der Unternehmen. Über eine Kfz- oder Fuhrparkversicherung verfügen 77 Prozent der jungen Unternehmen, über eine Rechtsschutzversicherung 72 Prozent. Bei Unternehmen, die länger als fünf Jahre bestehen, sind es nur 61 Prozent bzw. 53 Prozent. Eine Cyberversicherung haben immerhin 39 Prozent der Jungunternehmer in den neuen Ländern (inkl. Berlin) abgeschlossen. Bundesweit haben 74 Prozent aller Befragten keine Cyberversicherung abgeschlossen.
- Wunsch nach Beratung: Gründerinnen und Gründer informieren sich vor allem bei Versicherungsberatern. 89 Prozent der Jungunternehmen und 72 Prozent der etablierten KMU wünschen sich professionelle Unterstützung vor Ort. Das Thema persönliche Betreuung hat für Jungunternehmen eine höhere Relevanz als für etablierte Unternehmen.
- Nachhaltigkeit der Versicherer: So unterschiedlich die Geschäftsmodelle und Gründungssituationen der KMU auch sind, beim Thema Nachhaltigkeit ist sich die Mehrheit einig: Für 70 Prozent ist es „wichtig“ bis „sehr wichtig“, dass „Anbieter von betrieblichen Versicherungen nachhaltig agieren“. Bei den etablierten Unternehmen sind es 67 Prozent. Besonders wichtig ist den Unternehmen in den neuen Ländern (inkl. Berlin), dass ihr Versicherer regionale und ökologische Verantwortung übernimmt.
- Schadenregulierung: Am häufigsten wird die Kfz- bzw. Fuhrparkversicherung in Anspruch genommen, gefolgt von der Haftpflichtversicherung. Mit der Betreuung und Abwicklung des Schaden- bzw. Leistungsfalls sind 64 Prozent der Befragten vollkommen oder sehr zufrieden. Bei immerhin einem Drittel der bearbeiteten Schadenfälle gibt es Luft nach oben. Für alle Befragten, so auch für 90 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer in den neuen Bundesländern (inkl. Berlin), ist neben der Erstattung des Schadens eine schnelle Reaktion ihres Versicherers innerhalb weniger Stunden wichtig.
An der bundesweiten Studie nahmen 300 Versicherungsentscheiderinnen und -entscheider aus Jungunternehmen (gegründet vor weniger als 2 Jahren oder innerhalb der letzten 2 bis 5 Jahre) und etablierten KMU (gegründet vor mehr als 5 Jahren) aus Deutschland teil. Die Umfrage erfolgte im Zeitraum vom 1. Februar bis 17. Februar 2023 im Rahmen einer Onlinebefragung über ein B2B-Spezialpanel.